Sozialverband empört über Isolation von Älteren aus dem Alltag

Dies schade der gesundheitlichen und psychischen Lage der Senioren.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Gifhorn. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zeigt sich empört angesichts der Vorschläge, Ältere und andere Risikogruppen aus dem Alltag zu separieren und so der Corona-Krise zu begegnen. „Bei allem Verständnis für unkonventionelle Vorgehensweisen in der derzeitigen Situation: Mit solchen Aussagen spaltet man die Gesellschaft, wo doch aber gerade jetzt Zusammenhalt angesagt ist“, kritisiert der Gifhorner SoVD-Kreisverbandsvorsitzende Heinz-Ulrich Kabrodt.


Insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen sei es schädlich, sie über mehrere Monate von der Außenwelt abzuschneiden. „Das fördert nur die Einsamkeit, Depressionen können die Folge sein“, erläutert Kabrodt. Hinzu kämen Probleme bei der Pflege oder auch bei der ärztlichen Versorgung, da viele Termine möglicherweise nicht mehr wahrgenommen werden könnten.
Besonders ärgert sich Kabrodt, dass die Vorschläge vor allem vor dem wirtschaftlichen Hintergrund diskutiert werden: „Es ist unfassbar, dass eine komplette Isolation der Risikogruppen damit gerechtfertigt wird, dass die Volkswirtschaft schnellstmöglich wieder anlaufen muss.“ Die Selbstbestimmung und die Würde jedes Einzelnen seien hohe Güter, die es auch in Krisenzeiten zu schützen gelte.