Storchenkind von Fridolin und Mai schon in der Luft und auf Nahrungssuche

Doch Windböen stellen ein großes Gefahrenpotential für den jungen Storch dar.

Familie Storch mit Störchin Mai im Anflug.
Familie Storch mit Störchin Mai im Anflug. | Foto: NABU Artenschutzzentrum Leiferde / Bärbel Rogoschik

Leiferde – Erfreuliche Nachrichten aus dem NABU-Artenschutzzentrum Leiferde: Eines der Jungen des Storchenpaares Fridolin und Mai ist bis jetzt durchgekommen und übt fleißig mit seinen Eltern das Fliegen und Sammeln von Nahrung. Das berichtet der NABU in einer Pressemeldung.



Die Anstrengung sei dem kleinen Storch anzusehen, als er versucht, wieder auf dem elterlichen Horst im NABU-Artenschutzzentrum Leiferde zu landen. Er muss viel Schwung nehmen und ordentlich mit seinen Flügeln schlagen, um sich nicht durch Windböen von seinem Kurs abbringen zu lassen. Nach dem dritten Anflugversuch ist es geschafft: Der Jungstorch ist sicher im Nest gelandet und muss sich erstmal ausruhen. „Etwas Neues zu lernen kann anstrengend und manchmal auch frustrierend sein. Vermutlich geht es dem Kleinen dabei so ähnlich wie uns Menschen und immer, wenn ihm der lästige Wind einen Strich durch die Rechnung macht, muss er wieder eine Extra-Runde fliegen“, schmunzelt die Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums, Bärbel Rogoschik.

Fliegen muss gelernt sein


Erst seit wenigen Tagen ist der Jungstorch flügge. Hüpfte er in den letzten Wochen in Vorbereitung auf das Fliegen im Nest erst nur auf und ab, so begleitet er mittlerweile seine Eltern auf lehrreichen Ausflügen. „Fridolin und Mai bringen ihrem Abkömmling gerade alles bei, was sie wissen: Wie geht Fliegen? Wie lässt es sich sicher landen? Wo gibt es Nahrung?“, erklärt Rogoschik. Selbst, wenn es so aussehe, als würde der junge Storch alleine über die Wiese schreiten und mit seinem noch grauen Schnabel im Erdboden nach potentieller Nahrung rumstochern, hätten die Eltern ihn im Blick. Sie würden ihn stets immer wieder von der Wiese abholen, so die Artenschützerin.

Generell gilt laut Rogoschik: Je erfahrener die Eltern und je optimaler das Revier, desto besser können Jungstörche lernen. Soll heißen: Können Storcheneltern ihren Jungen grüne Nahrungsgebiete zeigen, werden Jungstörche auch gerade solche Flächen unweigerlich mit Nahrung in Verbindung bringen. Suchen die Eltern aufgrund von Nahrungsknappheit auf Mülldeponien nach Essbarem, halten auch ihre Nachkommen später an solchen ungeeigneten Plätzen nach Nahrung Ausschau.

Bedrohung Windböe


Trotz der elterlichen Fürsorge ist der junge Storch nicht vor dem Gefahrenpotential des Windes gefeit, warnt Rogoschik: „Windböen können die wackeligen Flieger noch aus der Bahn bringen. Es kann sein, dass Jungstörche aufgrund eines Windstoßes ihr Nest verfehlen und in ein Gebüsch, gegen einen Zaun oder eine Mauer geschleudert werden.“ Das seien auch die Tiere, die Menschen aktuell häufig finden und im Artenschutzzentrum abgeben. „Die Störche bei uns in Leiferde wohnen glücklicherweise ziemlich hoch. Um den Horst herum befindet sich ausreichend Luft, sodass der Jungstorch genügend Platz hat, um den Landeanflug abzubrechen, zu wiederholen oder mehr Flügelschläge zu brauchen“, schafft die Storchen-Expertin Erleichterung.

Bald geht es in den Süden


Wenn das Wetter nicht schlecht wird, thermische Aufwinde vorherrschen und alles glatt geht, wird es voraussichtlich Ende Juli oder Anfang August so weit sein, dass der junge Storch seine Eltern verlässt und in den Süden aufbricht.

Das NABU-Artenschutzzentrum hat im Sommer täglich von 9 bis 18 Uhr für Besuchende geöffnet. NABU-Mitglieder oder Förderkreismitglieder des Zentrums erhalten freien Eintritt. Alle anderen zahlen eine kleine Gebühr, die das Artenschutzzentrum für die Pflege der Tiere verwendet.


mehr News aus Gifhorn


Themen zu diesem Artikel


Tiere