Gifhorn. Eigentlich ist es bereits seit Monaten beschlossene Sache: Die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Sassenburg soll nachts abgeschaltet werden. Doch auf eine Umsetzung wartet man vergeblich, wie die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G.) berichtet.
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Der Gemeinderat hatte bereits im September auf Antrag der B.I.G. beschlossen, die Straßenbeleuchtung in allen Ortschaften täglich zwischen 23 und 5 Uhr abzuschalten (am Wochenende zwischen 1 und 5 Uhr). Dadurch sollten sich im Jahr rund 70.000 Euro sparen lassen, nach der Preisexplosion bei den Energiekosten zukünftig sogar über 100.000 Euro.
Hohes Einsparungspotenzial
Für die Umsetzung müssten allerdings 33 Schaltschränke verbaut werden, da eine globale Steuerung über den Versorger (LSW) technisch nicht möglich sei. Rund 82 Prozent der Menschen hätte sich bei einer Umfrage der B.I.G. für eine entsprechende Abschaltung der Straßenbeleuchtung ausgesprochen.
"Die Beleuchtung durchlaufen zu lassen, ist einfach zu einem Luxus geworden, der nicht mehr in die Zeit passt", kommentierte die B.I.G., die im Haushalt veranschlagten Beiträge würden auch nicht ausreichen, um die tatsächlichen Verbrauchskosten zu decken und es werde von hohen Nachforderungen ausgegangen.
So wollte man mit diesen Einsparungen dafür Sorgen, dass Fehlbeträge nicht durch Steuererhöhungen ausgeglichen werden müssten. Die Maßnahme sollte noch vor der dunklen Jahreszeit starten. Auf die Umsetzung warte man nun aber vergebens.
Fachfirma macht Urlaub
Per Rahmenvertrag sei eine Fachfirma aus dem westlichen Landkreis Gifhorn beauftragt worden, die allerdings innerhalb der verstrichenen drei Monate nicht in der Lage gewesen sei, die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung umzusetzen. Zudem gebe es einen großen Reparaturstau von defekten Lampen und eine ungewöhnliche Häufung von Ausfällen in ganzen Wohngebieten oder Straßenzügen - berichtet die B.I.G. Auch wenn die Fehlersuche manchmal schwierig sei, die Reparaturen dauerten entschieden zu lang.
"Schon mehrfach haben wir Bürgermeister Koslowski vergeblich aufgefordert, die Problematik Straßenbeleuchtung zur Chefsache zu machen. Bisher allerdings ohne nachhaltigen Erfolg", so die B.I.G.
Wenn es anders nicht gehe, müsse ein Mitarbeiter der Verwaltung zusammen mit der eingesetzten Firma abends die Ortschaften abfahren, um eine Sichtprüfung vorzunehmen. Doch die Maßnahmen werden nun wohl weiter auf sich warten lassen, das Unternehmen befände sich bis zum 9. Januar erst einmal in Betriebsferien.
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