Gifhorn. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der LEADER-Region Südkreis Gifhorn kam Ende Juni im Bürgerhaus Stüde zusammen. Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Beratung über das Projekt „Spielplatz in den Baumwipfeln am Tankumsee“. Wobei der Spielplatz entgegen seinem Namen ganz bodenständig ist: Die Spielgeräte finden ihren Platz unter den Wipfeln der Bäume auf dem Waldboden. Mit der Neugestaltung des Spielplatzes an der Dannenbütteler Straße möchte die Tankumsee GmbH ein weiteres attraktives Angebot für junge Gäste und ihre Eltern schaffen. Dies teilte der Südkreis Gifhorn mit.
Es entstehen drei Spielbereiche: eine Spielkombination zum Klettern, Rutschen und Balancieren für „die Großen“, ein Schaukelbereich mit Blick auf den See für Alle und ein Kleinkindbereich. Platz für freies Spiel und verschiedene Sitzmöglichkeiten runden das Angebot ab. Besonders wichtig ist der LAG die barrierefreie Zugänglichkeit: Die geplanten Querungen der Dannenbütteler Straße und die Wege durch das Wäldchen sind hervorragend. Ein Weg mit Stiefmütterchenkies soll auf Wunsch der LAG die Spielbereiche barrierefrei miteinander verbinden. Damit das besondere Spielangebot Wirklichkeit werden kann, beschloss die LAG nach einer lebhaften Diskussion die Freigabe von insgesamt Mitteln
rund 108.000 Euro aus dem Regionsbudget.
Weitere Projekte
Im Februar 2023 startete die LAG mit einer konstituierende Sitzung in ihre erste Förderperiode als LEADER-Region und beriet, ebenso wie in der folgenden Sitzung im März, gleich fleißig Projekte. Neben dem Spielplatz am Tankumsee kommen fünf weitere Projekte in den Genuss von LEADER-Mitteln: Ein Konzept des NABU für die Wiedervernässung des Sauerbaches im Großen Moor bei Sassenburg. Ein Bewässerungssystem für die Rasensportplätze des SV Barwedel und ein ebensolches für die Plätze des MTV Isenbüttel. Der Kartoffelhof Gaus-Lütje baut einen Online-Shop für regionale Produkte auf. Mit 125.000 Euro erhält der Allerskatepark „Flute“ das bisher höchste Fördervolumen. Wenn alles klappt wie geplant, entsteht im Herbst auf den Gelände des Kinderschutzbundes in Gifhorn eine spektakuläre neue Skateanlage.
Insgesamt hat der Südkreis Gifhorn bisher für sechs LEADER-Projekte rund 433.000 Euro aus dem Regionsbudget freigegeben. Darin enthalten sind rund 355.000 Euro EU-Mittel aus dem LEADER-Programm. Die gute Nachricht: Der Regionstopf ist mit rund 1,9 Millionen Euro allein an EU-Mitteln sehr gut gefüllt. In den kommenden Jahren wird die LAG also noch viele Mittel für Projekte freigeben können, die die regionale Entwicklung in der Region voranbringen. Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich im September. Dann tagt die LAG erneut.
Über die LEADER-Förderung
Der Südkreis Gifhorn umfasst die Kommunalgebiete der Stadt Gifhorn, der Gemeinde Sassenburg und der Samtgemeinden Boldecker Land, Isenbüttel und Papenteich. Seit 2014 arbeiten die fünf Kommunen und der Landkreis Gifhorn als „Südkreis Gifhorn“ zusammen. Seit 2023 setzen sie diese Zusammenarbeit als LEADER-Region fort. LEADER steht für das Akronym von Liaison entre actions de développement de l'économie rurale (frz.) und bedeutet „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. LEADER ist ein Förderinstrument der EU, mit dem Ziel die eigenständige regionale Entwicklung in den ländlichen Räumen zu stärken. Typisch für LEADER ist der methodische Ansatz: Kommunen und ortsansässige Akteure aus der Wirtschaft und Zivilgesellschaft arbeiten im LEADER-Prozess gemeinsam daran, ihre Region voranzubringen. Gefördert werden können Projekte von der Naturentwicklung oder nachhaltigen Landbewirtschaftung über Naherholung, Freizeit, Kultur oder Sport bis hin zur Innentwicklung oder kleinen Dienstleistungsangeboten.
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