Region. Die Polizei Gifhorn warnt vor Phishing-Mails. Vor allem vor Betrugsmails, die angeblich vom Streaming-Dienst Netflix stammen sollen.
Es ist der 29. Dezember und für viele der erste Arbeitstag nach den Feiertagen. So auch für die Pressestelle der Polizei Gifhorn. Das E-Mail-Postfach zeigt eine zweistellige Anzahl ungelesener Nachrichten. Darunter eine, die sofort ins Auge fällt: Der Absender ist - angeblich - NETFLIX. In der Nachricht wird darauf hingewiesen, dass es bei der Abbuchung des monatlichen Abonnementbetrags zu einem Problem gekommen sei. Um dies zu beheben, müsse lediglich ein Button angeklickt und die Zahlungsdaten aktualisiert werden.
Professionelle Betrugsmails
Die E-Mail wirkt auf den ersten Blick äußerst professionell. Gestaltung, Wortwahl und sogar die Absenderadresse erwecken den Eindruck von Seriosität. Das Problem der Betrüger in diesem Fall: Die Polizei verfügt selbstverständlich über kein Netflix-Abonnement. Der Versuch, an persönliche oder gar Zahlungsdaten zu gelangen, scheitert somit sofort.
Dieser Vorfall zeige jedoch exemplarisch, wie professionell und überzeugend sogenannte Phishing-Mails inzwischen gestaltet sind - und wie leicht sie im Alltag übersehen werden können.
So funktioniert die Masche
Bei Phishing-Mails handelt es sich um betrügerische Nachrichten, die im Namen bekannter Unternehmen oder Institutionen versendet werden. Ziel ist es, Empfängerinnen und Empfänger unter einem Vorwand zur Preisgabe sensibler Daten zu bewegen. Häufig werden angebliche Zahlungsprobleme, Kontosperrungen oder Sicherheitswarnungen vorgeschoben, um Zeitdruck zu erzeugen. Die enthaltenen Links oder Buttons führen auf gefälschte Internetseiten, die den Originalen täuschend ähnlich sehen. Dort eingegebene Zugangsdaten, Kreditkarten- oder Kontoinformationen landen unmittelbar bei den Tätern und können zu finanziellen Schäden oder Identitätsmissbrauch führen.
Tipps der Polizei
Die Polizei rät, bei entsprechenden E-Mails besonders aufmerksam zu sein:
• Seien Sie misstrauisch bei unerwarteten Zahlungsaufforderungen oder Drohungen mit Kontosperrungen.
• Klicken Sie keine Links in verdächtigen E-Mails an.
• Prüfen Sie Absenderadressen genau - auch diese können täuschend echt gefälscht sein.
• Rufen Sie bekannte Internetseiten immer selbst über den Browser auf und nicht über E-Mail-Links.
•Geben Sie niemals Passwörter, PINs oder Zahlungsdaten aufgrund einer E-Mail-Anforderung preis.
• Löschen Sie verdächtige Nachrichten oder melden Sie diese entsprechend. Im Schadensfall sollte umgehend Anzeige bei der Polizei erstattet werden.

