Gifhorn. In den letzten Tagen kam es zu mehreren Hausdurchsuchungen und einer Razzia im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes der Behörden. In der vergangenen Nacht geriet schließlich ein Gifhorner ins Visier, der sich aber letztlich als unschuldig erwies.
Ermittlungen zufolge sollte ein Mann zweiFacebook-Accounts mit islamistischem Hintergrund erstellt haben. Es wurden Bilder einer Person mit Schusswaffe entdeckt, die dem islamistischen Bereich zugeordnet werden konnten. Weitere Untersuchungen führten die Beamten schließlich zu einem 41-jährigen Gifhorner. Da die Ermittler von einem mutmaßlichen Terrorunterstützer rechneten und Gegenwehr erwarteten wurde das SEK hinzugezogen. Am späten Abend stürmten diese die Wohnung und überwältigten den Mann ohne Widerstand. Weitere Ermittlungen förderten zwar einen Laptop zutage, eine Verbindung zu den Facebook-Accounts konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Der Mann solle nicht einmal über einen Internetanschluss verfügen. „Wir müssen davon ausgehen, dass es sich bei ihm um einen unbescholtenen Bürger handelt, der zufällig ins Visier der Polizei geraten ist“, stellte Sprecher Thomas Reuter nach dem Einsatz fest.
Er bedauere, dass der Mann unschuldig ins Visier geraten ist, betonte aber, dass dennochjedem Hinweis nachgegangen werdenmüsse, um Gefahren im Vorfeld bekämpfen zu können."Würden wir nicht alle Hinweise ernst nehmen und es käme zum Anschlag, würde man uns vorwerfen, dass wir nicht alles tun würden," so Reuter. Zu den Facebook-Accounts werden nun weitere Untersuchungen angestellt, um zu klären, ob sie gefälscht sind oder noch ein Risiko besteht.
Hier unser Gespräch mit Thomas Reuter:
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