Gifhorn/Hannover. Wie die Pressestelle des Landkreises heute in einer Pressemitteilung bekannt gab, traf sich die Verwaltungsspitze des Landkreises am gestrigen Donnerstag im Niedersächsischen Kultusministerium zum Gespräch mit Grant Hendrik Tonne.
Landrat Dr. Andreas Ebel und Sozialdezernent Rolf Amelsberg verdeutlichten ihre Kritik an der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der Qualität in Kindertagesstätten und regten gleichzeitig eine Fachkräfteinitiative des Landes Niedersachsen für Erzieher an. Ebel stellte bei dem Zusammentreffen mit dem Kultusminister die Defizite der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der Qualität in Kindertagesstätten (QuiK) heraus.
Kritik an QuiK
So seien die Zuwendungen an die anteilige Betreuung von Kindern mit Fluchterfahrung gekoppelt, obwohl alle Kindertagesstätten in Niedersachsen die finanzielle Unterstützung dringend nötig hätten. Darüber hinaus kritisierte der Landrat die befristete Laufzeit der Richtlinie, die es den Trägern der Kindertagesstätten nicht ermögliche, neue Kräfte unbefristet einzustellen, wollten sie nicht am Ende der Zuwendungsfrist mit den Kosten allein dastehen. Weiterhin berichtete der Landrat, dass sich die Kommunen im Kreisgebiet deshalb im ersten Anlauf gegen eine Antragstellung entschieden hätten, inzwischen aber trotz der Nachteile mit einer Bewerbung einverstanden wären.
Amelsberg wies darauf hin, dass im Anschluss an einen Fachtag zur Sicherstellung der Kinderbetreuung im Landkreis Gifhorn im September 2017 mehrere Arbeitsgruppen aus Politik, Verwaltung und KiTa-Trägern an diversen Problemstellen arbeiteten. Aus der Arbeitsgruppe „Fachkräftemangel“ sei ein Positionspapier entstanden, das die Wünsche und Anregungen der Beteiligten auf kommunaler Ebene zusammenfasse.
Tonne bedankte sich bei Ebel und Amelsberg für die Anregungen sowie für das Thesenpapier des Landkreises Gifhorn und für die Ausarbeitung der KiTa-Träger zum Thema Fachkräftemangel. Anschließend berichtete der Minister über den aktuellen Stand der Bemühungen auf Landesebene und über die längerfristigen Pläne seines Ministeriums und warb für die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Verbesserung der Qualität in Kindertagesstätten. Er stellte die Möglichkeiten während der Laufzeit heraus und erwähnte, dass die Bindung an Kinder mit Fluchterfahrungen mittlerweile zugunsten einer Bezugnahme auf die Anzahl der Familien mit Sprachproblemen aufgegeben worden sei.
Förderrichtlinie nur als ein erster Schritt
Gleichzeitig räumte er aber ein, dass die befristete Förderrichtlinie nur als ein erster Schritt zur langfristigen Gewinnung von Fach- und Nichtfachkräfte zu werten sei. Auf Dauer habe er den politischen Willen, die Inhalte der Richtlinie über 2021 hinaus zu verstetigen und beabsichtige dafür die Implementierung und langfristige Finanzierung auf dem Wege einer Einarbeitung in das Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG).
In dem Gespräch wurde auch deutlich, dass es das Anliegen der Landesregierung sei, in diesem Zusammenhang nicht nur Fachkräfte, sondern auch Nichtfachkräfte zu qualifizieren und damit den Bedarf an Personal in den niedersächsischen Kindertagesstätten langfristig zu decken. Eine Umsetzung dieser Überlegungen könne jedoch nur etappenweise erfolgen, weil finanzielle Belange und Haushaltsvorgaben berücksichtigt werden müssten. Inhaltlich stünde das Kultusministerium, so der Minister abschließend, voll und ganz hinter den Forderungen des Landkreises und der KiTa-Träger in ihrem Positionspapier.
Ebel und Amelsberg dankten dem Minister für diese Aussage. „Ich habe den Eindruck, dass unsere Bedenken in Hannover verstanden worden sind und hoffe sehr, dass sich daraus Konsequenzen für das weitere Vorgehen ergeben. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse und freue mich auf das nächste Zusammentreffen“, sagte der Landrat. Dieses werde voraussichtlich anlässlich der Übergabe eines Zuwendungsbescheides für Finanzmittel zur Verbesserung der Qualität in Kindertagesstätten in Gifhorn stattfinden.
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