Wohnen am Schloßgarten: Investor stellt Idee für Wohnprojekt in Gifhorn vor

Die Projektidee wurde in dieser Woche dem Rat der Stadt vorgestellt. Dieser entscheidet in Kürze, ob die Umsetzung verfolgt werden soll und die weiteren bau- und planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden sollen.

So könnte der Wohnpark am Schlossgarten aussehen.
So könnte der Wohnpark am Schlossgarten aussehen. | Foto: Teicher Architektur

Gifhorn. Der Investor Dr. Dirk Wolter plant den Bau eines innovativen Wohnprojektes in zentraler Lage an der Straße Am Schloßgarten in der Gifhorner Innenstadt. Seine Projektidee stellte der Unternehmer gemeinsam mit Projektentwickler Daniel Manthey von der Manthey Immo GmbH aus Braunschweig, Architekt Peter Teicher aus Hannover sowie Bürgermeister Matthias Nerlich und Stadtbaurat Oliver Bley bei einem heutigen Pressegespräch vor.



Direkt am Ise-Ufer, unweit der Hochzeitsmühle und gegenüber des gerade fertiggestellten Mühlenquartiers plant Wolter ein außergewöhnliches Bauprojekt. Das sechsgeschossige Wohnhaus mit 11 Wohneinheiten von 82 Quadratmeter bis 152 Quadratmeter soll den Eingang zur Innenstadt nachhaltig aufwerten. Die große Besonderheit des Wohnprojektes: Das Gebäude ist oval gestaltet und verfügt auf jeder Etage über große Terrassen in jede Himmelsrichtung und direkten Blick auf die Ise.

Große Herausforderung


„Es war eine große Herausforderung, an diesem Standort eine passende architektonische Antwort auf die Umgebung sowie auf die besonderen Anforderungen des Hochwasser- und des Artenschutzes zu entwickeln“, blickt Architekt Teicher auf den Entwurfsprozess zurück. Nicht nur Naturerlebnis, auch die Nachhaltigkeit sollen bei dem Projekt im Vordergrund stehen. „Wir planen nicht nur die Nutzung des Daches zur Produktion von Solarstrom, sondern wir prüfen darüber hinaus, zur Heizung und Warmwasserbereitung eine Wasser-Wärme- pumpe unter Nutzung des Wassers der Ise zu verwenden“, erläutert Projektentwickler Manthey.

Wettergeschützte Fahrradstellplätze im ebenerdigen Fahrradraum sowie auf den Außenanlagen sollen ebenso berücksichtigt werden wie begrünte Pergola-Carports. Die Mehrzahl der Stellplätze soll in einer eingeschossigen Tiefgarage entstehen. Auf diese Weise soll eine Nachverdichtung auf sehr kompaktem Raum ermöglicht werden. „Ich freue mich, dass ein in Gifhorn bereits tätiger Unternehmer weiteres Potential in unserer Stadt sieht. Uns wurde eine vielversprechende Projektidee vorgestellt, die ein ganz besonderer Hingucker am Eingang zur Innenstadt werden könnte“, findet Bürgermeister Matthias Nerlich. Der gebürtige Gifhorner Wolter hat bereits das Neubauprojekt am Ribbesbütteler Weg in Gifhorn umgesetzt sowie weitere Wohnprojekte in der Region wie Sickte oder Königslutter realisiert bzw. in der Realisierung.

Bezahlbare und sozialer Wohnraum


„Im Verhältnis zu anderen vergleichbaren Städten haben wir in der Gifhorner Innenstadt bereits eine relativ hohe Anzahl von Wohnungen für unterschiedliche Bedürfnisse. Damit insbesondere die Fußgängerzone aber langfristig ein attraktiver Lebensraum bleibt, ist nicht nur eine quantitative, sondern auch weitere qualitative Aufwertung sehr wichtig, also auch die Schaffung höherwertiger Wohngebäude. Dies mahnte auch beispielsweise jüngst das beauftragte Planungsbüro im Rahmen des ISEK-Prozesses an“, erläutert Stadtbaurat Oliver Bley. „Wichtig zu betonen ist mir an dieser Stelle aber auch, dass wir das Thema des bezahlbaren und sozialen Wohnraums nicht aus den Augen verlieren werden. Dieses Ziel wird im Rahmen des geplanten Bauvorhabens abgebildet, wenn auch nicht direkt auf dem Grundstück. Wir sind hierzu bereits in vielversprechenden Gesprächen an einem anderen zentralen Standort“.

Da das geplante Projekt in unmittelbarer Nähe zum Landschaftsschutzgebiet der Ise realisiert werden würde, erfolgen aktuell bzw. sind bereits im Vorfeld intensive Abstimmungen und Prüfungen zum Naturschutz erfolgt. Zwischen Ufer und Wohnhaus ist ein 10 Meter breiter Artenschutzstreifen geplant, ebenso wie Ersatzpflanzungen. Wenngleich das Risiko für Überschwemmungen in der Region aufgrund der topografischen Lage grundsätzlich gering ist, so wurde dieses Risiko dennoch berücksichtigt. Geplant ist eine den Anforderungen des Hochwasserschutzes genügende Massivbauweise. Das Erdgeschoss ist zudem nur für Wirtschafts- räume und nicht für Wohnraum vorgesehen. Auf dem bereits im Eigentum des Investors stehenden Grundstück befindet sich aktuell noch ein kleineres Gebäude. Dieses würde im Falle der Realisierung zurückgebaut werden.

Die Projektidee wurde in dieser Woche dem Rat der Stadt vorgestellt. Dieser entscheidet in Kürze, ob die Umsetzung verfolgt werden soll und die weiteren bau- und planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden sollen.


mehr News aus Gifhorn