Zahlen verdoppelt: Anstieg von Leukämie-Fällen soll geklärt werden

Zwischen 2016 und 2021 seien laut dem EKN 10 Krebserkrankungen der Diagnosegruppe „akute Leukämien“ erwartet gewesen, festgestellt wurden in diesem Zeitraum rund doppelt so viele Fälle.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Papenteich. Das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen (EKN) hat im Rahmen seines gemeindebezogenen Krebs-Monitorings eine erhöhte Anzahl von Neuerkrankungen in der Diagnosegruppe „akute Leukämien“ in der Samtgemeinde Papenteich festgestellt. Die Hintergründe sollen nun vom Gesundheitsamt des Landkreises Gifhorn näher untersucht werden. Unterstützt wird es dabei durch das Niedersächsische Landesgesundheitsamt sowie dem EKN, berichtet der Landkreis am heutigen Mittwoch.


Zwischen 2016 und 2021 seien laut dem EKN auf der Basis der niedersächsischen Erkrankungszahlen 10 Krebserkrankungen der Diagnosegruppe „akute Leukämien“ erwartet gewesen, festgestellt wurden in diesem Zeitraum rund doppelt so viele Fälle. Betroffen seien ausschließlich Personen im Alter von 45 Jahren und älter, Männer wie Frauen. Die Personen leben über das gesamte Gebiet der Samtgemeinde verteilt. Somit sei zum jetzigen Zeitpunkt unklar, ob diese Häufung ein seltenes zufälliges Ereignis ist oder ob es einen spezifischen auslösenden Faktor gibt.

Bürgertelefon geschaltet


Um daher mögliche Ursachen ermitteln oder auch ausschließen zu können, ist der Landkreis auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen: Es wird eine Befragung der Betroffenen beziehungsweise deren Angehörigen geplant, um Hinweise auf etwaige Gemeinsamkeiten und Ursachen der Erkrankung zu erhalten.

Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger hat der Landkreis Gifhorn ein Bürgertelefon geschaltet. Sie erreichen dieses von Montag bis Freitag, 9 bis 15 Uhr unter 05371/82-8860. Fragen beantwortet das Gesundheitsamt außerdem per E-Mail: gesundheitsamt@gifhorn.de.

Etwa 50.000 Krebsfälle im Jahr


Jedes Jahr wird in Niedersachsen bei etwa 50.000 Personen erstmalig eine Krebsdiagnose gestellt, fast 23.500 Personen versterben an einer Krebserkrankung. Das EKN führt seit Anfang 2014 zusätzlich zu den routinemäßig erstellten Jahresstatistiken ein gemeindebezogenes Monitoring durch. Dabei werden die Daten auf Gemeindeebene ausgewertet und Krebshäufungen identifiziert. Es werden ausschließlich die Diagnosegruppe der akuten Leukämien sowie die Diagnosengruppe der Non-Hodgkin-Lymphomen, einschließlich der Multiplen Myelome und der chronisch lymphatischen Leukämie betrachtet. Darüber hinaus dienen die Krebsdaten der Gesundheitsberichterstattung sowie Gesundheitsplanung und –forschung. Die ausführliche Auswertung des EKN finden Sie unter www.gifhorn.de.


mehr News aus Gifhorn