Zufallsbegegnung nach fast 30 Jahren rettet Judosparte vor dem Aus

Der SV Meinersen-Ahnsen-Päse hat doch noch einen Nachfolger für den langjährigen Spartenleiter Martin Lütchens gefunden.

Neuer Spartenvorstand um Benjamin Müller (4. v. li.) und Trainer.
Neuer Spartenvorstand um Benjamin Müller (4. v. li.) und Trainer. | Foto: Judosparte des SV Meinersen-Ahnsen-Päse

Meinersen. Die Judosparte des SV Meinersen-Ahnsen-Päse stand vor dem Aus, da sich kein Nachfolger für den Spartenleiter finden ließ, der seinen Ruhestand angekündigt hatte. Doch durch eine Zufallsbegegnung gab es doch noch ein Happy End, wie die Judosparte des SV Meinersen-Ahnsen-Päse in einer Pressemitteilung berichtet.



Für Sportvereine werde es immer schwieriger, Trainer und Betreuer zu finden. Neben Können und Fachwissen sei vor allem die Bereitschaft gefragt, viel der eigenen Freizeit für den Verein zu opfern - und das nicht selten unentgeltlich. Martin Lütchens hat genau dies über Jahrzehnte getan. Seit 1986 ist er mit Unterbrechungen Spartenleiter der Judoabteilung im SV Meinersen-Ahnsen-Päse und hat in der Zeit unzählige Gürtelprüfungen abgenommen, Trainings geleitet und sich zudem noch um das Organisatorische gekümmert. "Es gab gute und schlechte Zeiten", so Lütchens, der während der gesamten Zeit auf die Rückendeckung seiner Frau Ulla zählen konnte, ohne die ein so langer Zeitraum als Leiter der Judosparte wohl nicht möglich gewesen wäre.

Schon länger Rücktrittsgedanken


Seit gut zehn Jahren spielte Martin Lütchens aber mit dem Gedanken, seine Position aufzugeben, doch niemand zeigte Interesse, ihm nachzufolgen. Im vergangenen Jahr machte er dann schließlich - auch aufgrund größerer Knieprobleme - Nägel mit Köpfen: Auf einer Versammlung gab er bekannt, dass er nur noch für maximal ein Jahr zur Verfügung stünde. Wieder fand sich kein Nachfolger und die Judosparte stand somit vor dem Aus.

Ulla und Martin Lütchens.
Ulla und Martin Lütchens. Foto: Judosparte des SV Meinersen-Ahnsen-Päse


Doch dann sorgte eine Zufallsbegegnung oder eine glückliche Fügung des Schicksals für die Lösung: Benjamin Müller, der in den neunziger Jahren als Kind bei Lütchens trainierte und von ihm die Prüfung zum blauen Gurt abgenommen bekam, meldete seinen Sohn zum Judotraining an. Er traf dabei auf seinen alten Trainer und man kam ins Gespräch. Müller war angesichts der Probleme schnell bereit, Verantwortung im Verein zu übernehmen und so überraschte er den langjährigen Spartenleiter bei der Versammlung mit seiner Bereitschaft, den Posten zu übernehmen. Die Wahl folgte noch am selben Morgen (des vergangenen Sonntag) und so war die Übergabe des Staffelstabs binnen kürzester Zeit in trockenen Tüchern. Für den Verein und Martin Lütchens wohl die beste Lösung: "Ich bin erleichtert, die Luft war raus."

Judosport für Kinder und Erwachsene wird es daher in Meinersen weiterhin geben. Der Trainingsbetrieb wird durch vier Trainer und zwei Springer sichergestellt. Bei Interesse: Das Kindertraining findet jeden Dienstag und Donnerstag von 17 bis 18:30 Uhr statt, Budofitness für Erwachsene wird jeden Donnerstag von 18:30 bis 20 Uhr angeboten.


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