Zukunft der Wasserwirtschaft: Das ist im Landkreis geplant

Bei der Sitzung des Forums Wasser wurden aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der regionalen Wasserwirtschaft diskutiert.

Zur vorerst letzten Sitzung des 2023 gegründeten Forums Wasser kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Landwirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und weiteren Fachbereichen zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der regionalen Wasserwirtschaft zu diskutieren.
Zur vorerst letzten Sitzung des 2023 gegründeten Forums Wasser kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Landwirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und weiteren Fachbereichen zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der regionalen Wasserwirtschaft zu diskutieren. | Foto: Landkreis Gifhorn

Gifhorn. Zur vorerst letzten Sitzung des 2023 gegründeten Forums Wasser kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Landwirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und weiteren Fachbereichen zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der regionalen Wasserwirtschaft zu diskutieren. Die Teilnehmer zogen eine positive Zwischenbilanz und formulierten klare Perspektiven für die kommenden Jahre, wie der Landkreis in einer Pressemitteilung berichtet.



Kreistagsabgeordneter Friedrich Lührs, Initiator und Mitbegründer des Forums Wasser, begrüßte die Teilnehmer und dankte den Mitgliedern der vier Arbeitskreise Landwirtschaft, Landschaft, Siedlungsabwasser und Siedlungswasser für ihr hohes Engagement. Seit der Gründung des Forums seien zahlreiche Impulse gesetzt worden, erste Ergebnisse zeigten eine vielversprechende Entwicklung. Auch Kreisrätin Ute Spieler würdigte die intensive und konstruktive Zusammenarbeit. Die bisherigen Arbeitsergebnisse würden eine stabile Grundlage für die weitere strategische Ausrichtung der regionalen Wasserwirtschaft bilden.

Zunehmende Schwankungen beim Grundwasser


Einen zentralen Schwerpunkt der Sitzung bildete der Bericht von Alexander Jokisch, Geschäftsführer der Niedersächsischen Wasserbeiräte beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), zur aktuellen Grundwasserentwicklung im Landkreis Gifhorn. Die seit 2018 erhobenen Messwerte würden zunehmende Schwankungen mit häufiger auftretenden extrem niedrigen und ungewöhnlich hohen Grundwasserständen zeigen. Besonders betroffen seien die nordöstlichen Kreisgebiete, in denen aufgrund fehlender größerer Fließgewässer die natürliche Grundwasserneubildung geringer sei.

Nach Einschätzung des NLWKN ist daher ein Paradigmenwechsel notwendig: Wasser müsse künftig stärker in der Fläche gehalten werden, um den langfristigen Bedarf von Landwirtschaft, Ökosystemen und Siedlungsbereichen zu sichern. Vorgestellt wurden zudem aktuelle und geplante Förderprogramme, darunter die Richtlinie Wassermengenmanagement sowie die ab 2026 geplante Richtlinie Grundwasserressourcen und Feldberegnung.

Innovative Projekte


Die Arbeitskreise berichteten über eine Vielzahl innovativer Ansätze: So informierte der Arbeitskreis Siedlungsabwasser über Konzepte zur ganzheitlichen Wasserbetrachtung, darunter die perspektivische Nutzung aufbereiteten Abwassers sowie das Projekt HypoWave+, das in Kooperation mit der TU Braunschweig die Nutzung gereinigten Abwassers für den hydroponischen Gemüseanbau erprobt. Der Arbeitskreis Siedlungswasser stellte den Entwurf neuer Handlungsempfehlungen für Kommunen zum Umgang mit Niederschlagswasser vor. Ziel ist es, Gemeinden bei der Bewältigung von Starkregenereignissen, Trockenperioden und zunehmender Flächenversiegelung zu unterstützen.

Beim Arbeitskreis Landwirtschaft standen die drei Wasserrückhalteprojekte im Fokus, insbesondere das Projekt des Beregnungsverbandes Meinersen. Geplante Maßnahmen beim Arbeitskreis Landschaft würden von Informationsveranstaltungen zur Heckenpflege bis hin zu größeren Renaturierungsprojekten, wie der Laufverlegung der Aller in einen Altarm sowie einer Maßnahme am Bokeler Bach, reichen.

Blick in die Zukunft


Zum Abschluss stellte Uwe Peters aus dem Fachbereich Bauwesen des Landkreises Gifhorn die Weiterentwicklung des Forums Wasser zum Innovationsnetzwerk Wasser (InnoNetz Wasser) vor: Der entsprechende EU-Förderantrag sei bei der NBank eingereicht und ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn bereits genehmigt worden. Der Förderzeitraum sei von Januar 2026 bis Ende 2028 vorgesehen. Ziel sei der langfristige Aufbau eines regionalen Kompetenznetzwerks unter Einbindung von Hochschulen, Kommunen und weiteren Partnern. Partner sollen unter anderem die TU Braunschweig, die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften – Campus Suderburg sowie die Stadt Wolfsburg und der Landkreis Peine sein.

Themen zu diesem Artikel


Technische Universität Braunschweig