Gift-Alarm in Osterwieck: Arsen bedroht Umwelt und Bevölkerung

Auf einem Firmengelände sind große Mengen des hochgiftigen Schwermetalls Arsen entdeckt worden. Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt, Spezialkräfte sind im Großeinsatz.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Osterwieck. Ein gefährlicher Fund hat am heutigen Dienstagmorgen im Landkreis Harz eine Großschadenslage ausgelöst. Auf dem Gelände einer Firma in der Hoppenstedter Straße in Osterwieck sind größere Mengen des hochgiftigen Schwermetalls Arsen entdeckt worden – sowohl in Pulver- als auch in Granulatform. Die Substanzen haben sich bereits im direkten Umfeld des Firmengeländes verteilt, was den Ernst der Lage weiter verschärft, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises Harz.



Rund 150 Einsatzkräfte kämpfen aktuell gegen die Ausbreitung des tödlichen Gefahrstoffes. Darunter Spezialisten des ABC-Dienstes des Landkreises Harz sowie das Umweltamt. Die Polizei hat das Areal großflächig abgesperrt. Insgesamt seien bislang neun Fund- und Austrittsstellen identifiziert worden – ein massiver Einsatz ist im Gange, um weitere Gefahrenquellen zu lokalisieren und die giftigen Stoffe einzudämmen.

Haben Einbrecher das Arsen gestohlen?


Wie die Polizeiinspektion Magdeburg mitteilte, sei der Polizei am Dienstagmorgen ein Einbruchdiebstahl in einem gewerblich genutzten Objekt im Bereich Osterwieck gemeldet worden. Nach ersten Erkenntnissen wurde in diesem Zusammenhang eine unbekannte Menge Chemikalien am Ereignisort freigesetzt. Ob es im Zusammenhang mit dem Einbruch zu einer Entwendung von Chemikalien kam, wird derzeit ermittelt. Nach den unbekannten Tätern wird gefahndet. Die Ermittlungen zu den Tatumständen sowie zur Art und Menge der möglicherweise entwendeten Stoffe dauern an.

Straßen gesperrt


Die Landesstraße 87 zwischen Osterwieck und Hoppenstedt ist komplett gesperrt. Verkehrsteilnehmer müssen großräumig ausweichen – unter anderem wird über Vienenburg umgeleitet.

Bürger werden gewarnt


Für die Bevölkerung wurde ein Bürgertelefon unter 039421 7931-12 eingerichtet. Über die WarnApps wurde die Bevölkerung informiert. Die Behörden appellieren eindringlich: Wer in Osterwieck oder Umgebung verdächtige Behälter oder Gefäße mit chemischem Inhalt entdeckt, soll sofort den Notruf 112 wählen – die Gefährdungslage sei sehr ernst.

Glücklicherweise gibt es nach bisherigem Kenntnisstand keine Verletzten. Dennoch bleibt die Lage angespannt – das vollständige Ausmaß des Giftskandals ist noch nicht abzusehen.

Nach aktuellem Stand besteht für die umliegenden Ortschaften im benachbarten Niedersachsen keine Gefahr. Der Stoffaustritt sei lokal auf den Bereich der Hoppenstedter Straße begrenzt, es besteh keine Gefahr der Ausbreitung.

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