10.000 Hektar Wald zerstört - „Wiederaufforstung muss gefördert werden“

Forstministerin Barbara Otte-Kinast hat sich am heutigen Mittwoch bei den Landesforsten im Harz zum derzeitigen Stand der Wälder informiert.

Forstministerin Barbara Otte-Kinast informierte sich bei einem Besuch im Forstamt Seesen über die Lage im Wald der Niedersächsischen Landesforsten (NLF).
Forstministerin Barbara Otte-Kinast informierte sich bei einem Besuch im Forstamt Seesen über die Lage im Wald der Niedersächsischen Landesforsten (NLF). | Foto: Niedersächsische Landesforsten

Seesen. Wie geht es dem Wald? Forstministerin Barbara Otte-Kinast informierte sich am heutigen Mittwoch bei einem Besuch im Forstamt Seesen über die Lage im Wald der Niedersächsischen Landesforsten (NLF). Die Witterungsextreme der vergangenen Jahre und die massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern zerstörte allein in den Landesforsten eine Waldfläche von über 10.000 Hektar Größe. Dies teilen die Niedersächsischen Landesforsten in einer Pressemitteilung mit.


„Nach wie vor ist es unser Ziel, die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern und den noch intakten Wald zu erhalten. Gleichzeitig beginnen wir aber mit der Wiederaufforstung der geschädigten Flächen, um sie zu einem klimastabilem Mischwald zu entwickeln“, erläutert Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, die Situation. Dass die Wiederaufforstung mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde, sei anhand der besichtigten Flächen deutlich geworden.

„Seit meinem ersten Besuch in den geschädigten Wäldern vor zwei Jahren hat sich die Situation leider weiter verschlechtert. Allerdings sehe ich auch Flächen, die wiederaufgeforstet sind und die Anlass zur Hoffnung geben“, so Forstministerin Otte-Kinast. Das Schadensausmaß ließe keinen Zweifel daran, dass die Landesforsten genauso wie der Privatwald bei der Wiederaufforstung durch das Land unterstützt werden müssen. „Auf den Flächen einen Mischwald zu entwickeln, der dem Klimawandel gewachsen ist, ist eine Herkulesaufgabe, die heute begonnen werden muss. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür sind denkbar schlecht, sodass wir als Land einspringen müssen“, erklärte die Ministerin weiter.

Auf Vielfalt kommt es an



Die Entwicklung der nach Orkan Kyrill 2007 wiederaufgeforsteten Flächen würde zeigen, dass sich die Anstrengung lohne. Neben einigen Fichten, Ebereschen, Birken und Weiden, die sich von allein eingefunden haben, würden Buchen und Douglasien, Ahorne oder Lärchen wachsen. Am Waldrand, seitlich des Forstweges, würden heimische Sträucher wachsen. „Auf diese Vielfalt kommt es uns an und mit ihr stellen wir sicher, dass der Wald auch zukünftig Rohstofflieferant, Lebensraum und Ort der Erholung ist. Die Wiederaufforstung ist eine dringende Investition, die sich lohnt“, fasst Dr. Merker das Bild zusammen.

Auch andere aktuelle Themen habe die Ministerin mit den Fachleuten der Landesforsten besprochen. Neben der in den letzten Jahren stetig zunehmenden Waldbrandgefahr, die mittlerweile sogar im sonst wenig gefährdeten Waldgebieten wie dem Harz gegeben sei, wurde auch der Umgang mit der Corona-Pandemie thematisiert.