157 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte


Die Zahl der angezeigten Übergriffe auf Polizeibeamte hat sich erhöht. Symbolfoto: Archiv
Die Zahl der angezeigten Übergriffe auf Polizeibeamte hat sich erhöht. Symbolfoto: Archiv | Foto: Anke Donner

Goslar. Am Montag wurde die Kriminalitätsstatistik für die Polizeiinspektion Goslar veröffentlicht. Daraus geht unter anderem hervor, dass die Zahl der registrierten Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte leicht angestiegen ist. Auch die Sexualdelikte und die "Straftaten unter Verwendung eines Messers" sind mehr geworden. Das berichtet die Polizei.


Wie berichtet erhöhte sich die Gesamtzahl der Straftaten leicht von 8.561 (2017) auf 8.887. Allerdings konnte auch die Aufklärungsquote auf 64,27 Prozent nochmals gesteigert werden.

Mehr Gewalt gegen Polizeibeamte


Die Zahl der registrierten Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte ist leicht angestiegen. Insgesamt 157 Fälle wurden in 2018 statistisch erfasst. Im Vorjahr waren es noch 145 Fälle, bei denen Polizeibeamte Opfer von Gewaltdelikten geworden sind. Grund dafür dürfte die Einführung eines neuen Straftatbestands ("tätlicher Angriff") sein.

Auch bei den Fällen von Häuslicher Gewalt ist mit 742 in 2018 (554 im Vorjahr) ein Anstieg zu verzeichnen. Die Erhöhung der Fallzahlen ist erklärbar durch ein vermehrtes Anzeigenaufkommen infolge einer Dunkelfeldaufhellung durch ein gut funktionierendes Netzwerk "Häusliche Gewalt" im Landkreis Goslar, zu denen unter anderem Frauenhäuser
und Hilfsorganisationen gehören.

Rohheitsdelikte werden in den meisten Fällen aufgeklärt


Als Rohheitsdelikte werden beispielsweise Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit bezeichnet. Die Zahl der Rohheitsdelikte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 56 auf 1.467 Fälle. Gleichzeitig konnten in 2018 insgesamt 1.340 Fälle aufgeklärt werden, was eine Steigerung von noch einmal 42 im Vergleich zum Jahr 2017 ausmacht. Die Aufklärungsquote bei Raubstraftaten liegt bei 70,18Prozent und bei Körperverletzungen sogar bei 92,63Prozent.

Die Zahl der Sexualdelikte ist in 2018 um 7 auf 122 Taten (115 im Vorjahr) angestiegen. Der Anstieg begründet sich unter anderem durch eine Änderung des Strafgesetzbuches, die eine Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung ermöglicht. Ende 2016 wurden der § 177 StGB (Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung) angepasst sowie der § 184i StGB (sexuelle Belästigung) neu geschaffen. Auch hier ist eine hohe Aufklärungsquote von 86,07Prozent zu verzeichnen.

Straftaten unter Verwendung eines Messers


Für das abgelaufene Jahr liegen 73 vollendete Fälle (70 im Vorjahr) vor, bei denen für die Tatausführung ein Messer benutzt
wurde. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich konnte um 31,82 Prozentvon 44 auf 58 Fälle nochmals erheblich gesteigert werden.

Bei der Internetkriminalität/Vermögens- und Fälschungsdelikte wurde ein Anstieg um 18Prozent (+ 186 Fälle) von 1.864 Fällen in 2017 auf 2.050 Fälle in 2018 registriert, 372 davon mit Internetbezug. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 69,22Prozent. Der
Bereich Internetkriminalität/Cybercrime ist auch weiterhin von Bedeutung.

Weniger "Enkeltrick" mehr "falsche Polizisten"


Bei Betrugshandlungen im Zusammenhang mit dem "Enkeltrick" gab es in 2017 insgesamt 25 versuchte unddrei vollendete Fälle, 2018 lediglich noch 15 versuchte Fälle undeinen vollendeten Fall. In diesem Zeitraum sind Betrugshandlungen "falsche Polizeibeamte" von 14 versuchten undzwei vollendeten Fällen in 2017 auf 64 versuchte und elf vollendete Fälle in 2018 gestiegen. Das Sinken der Fallzahlenbeziehungsweise Ansteigen der versuchten Tatausführungen ist auf die engagierte Präventionsarbeit der Polizeiinspektion Goslar zurückzuführen. Die Tendenz insgesamt zeigt eine Abnahme der Diebstahlsdelikte und Zunahme von Vermögens- und Fälschungsdelikten.

Weniger jugendliche Straftäter


Die Zahl der Tatverdächtigen im Kindes- und Jugendalter ist auf 350 (391 im Vorjahr) gesunken. Der größte Anteil macht dabei in den für diese Altersgruppen typischen Bereich der Rohheits- und Diebstahlsdelikte aus.

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