55 Jahre Polizeistation im Kötherkamp: Ein Haus voll Geschichte


Symbolbild: Alexander Panknin
Symbolbild: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Liebenburg. Anlässlich des 55-jährigen Bestehens der Polizeistation Liebenburg im Kötherkamp hat die Polizei einen Überblick über ihre lange Geschichte verfasst.


Alles begann mit einem Gastspiel in der Lindenstraße, Anfang der fünfziger Jahre. In einem Wohnhaus über der ehemaligen Niederlassung Bäckerei gab es einen neuen Mieter. Die Polizei war in Liebenburg eingekehrt und vor Ort. Es folgte ein angemietetes Dienstzimmer im Wohnhaus des Kaufmanns Bock, ehe dann 1964 die Dienststelle mit Bediensteten-Wohnung im Kötherkamp 10 durch das Land Niedersachsen gebaut wurde. Bewohner des Hauses waren fünf Polizeibeamte und eine Verwaltungsangestellte. Eine Bedingung für das Wohnen in dem Haus war, dass man Beschäftigter der Polizei sein musste.

1974 kam es zum Anbau der heutigen Wache. Sechs Polizisten versahen zu dieser Zeit ihren Dienst.

1989 bis 1990 folgte die nächste bauliche Veränderung der Dienststelle. Auf Anregung des damaligen Stationsleiters Herrn Wagner (1987-1992) wurden zwei Büroräume angebaut. Die Dienststärke stieg in den neunziger Jahren auf insgesamt sieben Beamte an, darunter bereits Gunter Pramann.

Nach zwei weiteren Stationsleitern übernahm dann auch Herr Pramann im Jahr des Millenniums die Geschicke der Polizei Liebenburg.

Heute versehen Polizeihauptkommissar Pramann und Polizeihauptkommissar Thomas Werner ihren Dienst in Liebenburg und sind grundsätzlich von Montag bis Freitag und natürlich auch bei besonderen Anlässen, Ansprechpartner für alle Belange der Liebenburger Bürgerinnen und Bürger. Seit 2018 gehört die Polizeistation Liebenburg organisatorisch zur Polizeistation Langelsheim und ist somit verlängerter Arm der Exekutive in der Gemeinde Liebenburg.

"Dorfpolizist" ist nicht mehr zeitgemäß


Die beiden Polizisten finden es außergewöhnlich, dass sie als Vertreter der Polizei so an der Dorfgemeinschaft beteiligt werden, erklären aber auch, dass der Begriff "Dorfpolizist" nicht mehr zeitgemäß sei. Neue Kriminalitätsphänomene wie zum Beispiel die Internetkriminalität machen auch vor dörflichen Grenzen keinen Halt.

Ob vermisste Personen, schwere Verkehrsunfälle und die Soforteinsätze des Streifendienstes mit anschließender Ermittlungsarbeit. Die beiden Hauptkommissare nehmen sich für alle kleineren und größeren Probleme der
Liebenburger die nötige Zeit. Die technische Ausstattung der Dienststelle sei ebenso modern wie auf größeren Dienststellen. Zwar stehe die alte Schreibmaschine noch im Keller, werde aber nur noch für Besuche der
Kindergarten- und Grundschulgruppen herausgeholt. "Dann hört das Staunen nicht mehr auf. Eine Schreibmaschine kennt man nicht mehr in unserem digitalisierten Zeitalter. Die Kinder sind aber total begeistert und tippen dann wie die Weltmeister", erklärt Pramann.

In den vergangenen fünf Jahrzenten gab es viele Polizeireformen, einhergehend mit strukturellen- und personellen Veränderungen innerhalb der Polizei. Die Polizei Liebenburg und "ihr Haus" im Kötherkamp bilden seit dieser Zeit jedoch eine bemerkenswerte Konstante innerhalb des Landes Niedersachsen.


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