Landkreis. 887 Familien nahmen im vergangenen Jahr die Hilfe der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche (BEKJ) im Landkreis Goslar in Anspruch. Dies entspricht einem anhaltend hohen Niveau der Beratungsgespräche und geht neben vielen weiteren Informationen aus dem nun veröffentlichten Tätigkeitsbericht für das Jahr 2015 hervor.
Claudia Brümmer, Diplom-Psychologen und Leiterin der BEKJ, zeigt sich mit dem Verlauf des zurückliegenden Jahres sehr zufrieden: „In 2015 haben wir eine Menge bewegt und zahlreichen Familien bei der Lösung ihrer Konflikte helfen können. Ein besonderer Höhepunkt war natürlich die Feier anlässlich des 45-jährigen Bestehens der BEKJ. Der erfahrene Zuspruch bei dieser Veranstaltung bringt die hohe Wertschätzung zum Ausdruck, die der BEKJ entgegengebracht wird. Das freut uns natürlich und bestärkt uns darin weiterhin vollen Einsatz zu zeigen.“ Bei einem Blick auf die Gründe, die zu einer Konsultation der Beratungsstelle geführt haben, sind es weiterhin „Schul- und Ausbildungsprobleme“, die mit einem Anteil von rund 30 Prozent den größten Beratungsbedarf auslösen. Dahinter folgen Fragestellungen, die im Zusammenhang mit „Trennung und Scheidung“ (22 Prozent) auftreten können sowie „Entwicklungsauffälligkeiten“, die in jeder Altersstufe vorkommen.
Ein Beleg für die gute und zielorientierte Arbeit der BEKJ zeigt sich unter anderem in der schnellen Lösungsfindung, die in rund 85 Prozent der Fälle bereits nach den ersten zehn Kontakten erreicht ist. Dazu Claudia Brümmer: „Unser erklärtes Ziel ist es, den Klienten bei der Bewältigung ihrer aktuellen, individuellen Problemlage zu helfen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Unsere Beratung zielt häufig darauf ab, die Ressourcen der Familienmitglieder zu ermitteln und zu nutzen. Dies trägt dazu bei, die Erziehungskompetenzen und das Selbsthilfepotential nachhaltig zu stärken.“ Bei der Beratung geht es ferner auch darum, Prozesse im Familienleben so einzurichten, dass langfristige Arbeitsbündnisse überflüssig werden, und die Eigenverantwortlichkeit der Familie in den Fokus rückt. Claudia Brümmer beschreibt diese Vorgehensweise mit der Formel „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Die schnelle Problemlösung schließt natürlich nicht aus, dass sich die Ratssuchenden erneut melden können. „Wenn es irgendwo hakt oder eine andere Problem- respektive Fragestellung auftritt, stehen wir selbstverständlich zur Verfügung“, so Brümmer. Die Hemmschwelle einer wiederholten Inanspruchnahme des Beratungsangebots, das zeigen die Erfahrungen, sei dann meist deutlich geringer als bei einem Erstkontakt. Seit Anfang 2015 hat sich in den drei Einrichtungen der BEKJ in Goslar, Bad Harzburg und Clausthal-Zellerfeld auch das Personalkarussell gedreht, was sich in diesem Jahr fortsetzt. So wird das Beratungsteam ab kommenden Monat von dem Diplom-Psychologen Sebastian Vogel komplettiert. Eine Personalie, die bei Claudia Brümmer für Freude sorgt. „Ab Juni sind wird dann endlich wieder komplett. Für unsere Arbeit ist das sehr wichtig“, erklärt die Leiterin des BEKJ. Das niederschwellige, früh einsetzende Hilfeangebot der BEKJ ist kostenfrei, und die Inanspruchnahme freiwillig. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle unterliegen der Schweigepflicht.
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