Harz. Die untere Naturschutzbehörde wird gemeinsam mit den Niedersächsischen Landesforsten die Pflegemaßnahmen der im Landkreis Goslar einmaligen Heidebestände im Zellerfelder Tal südwestlich von Clausthal-Zellerfeld in der kommenden Woche fortsetzen. Die Arbeiten erfolgen unter halbseitiger Sperrung der Bundesstraße 242. Bereits im September wurden entsprechende Maßnahmen, wie das kontrollierte Brennen, erfolgreich durchgeführt. Dies teilte der Landkreis mit.
Rainer Schlicht von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises betont die große Bedeutung dieser Flächen und setzt sich daher in enger Abstimmung mit dem Forstamt Riefensbeek für deren Erhalt ein. „Ohne entsprechenden Pflegeeinsatz würden die für den Naturschutz bedeutsamen Heidebestände des Hügellandes auf kurz oder lang komplett verschwinden, weil sie überwuchert oder verdrängt werden. Das wollen und müssen wir verhindern, weshalb wir uns bereits seit anderthalb Jahrzehnten mit der Verjüngung der Bestände befassen“, erklärt der Naturschutzexperte.
Naturschutzfachliches Monitoring und Pflegeeinsätze
Im Rahmen der Pflegearbeiten wurde ein umfassendes naturschutzfachliches Monitoring der Heidepflege im Obersten Innerstetal gestartet. Auf den Ergebnissen dieses Monitorings basieren die durchgeführten Pflegemaßnahmen. Die Pflege ist aufwendig und umfasst drei Hauptkomponenten: das Mulchen (Mähen) in flacheren Hangbereichen, das kontrollierte Brennen in steileren Lagen sowie das sogenannte „Entkusseln“. Letzteres wird ab der kommenden Woche auf der gesamten Heidefläche angewendet, um die Wiederbewaldung zu verhindern. Mit „Entkusseln“ ist die Beseitigung junger Gehölze gemeint.
Finanzierung und Ersatzgelder
Die Finanzierung der Pflegemaßnahmen wird überwiegend durch den Landkreis übernommen. Auch in den kommenden Jahren sollen diese Maßnahmen durch den Einsatz von Ersatzgeldern fortgeführt werden. Ersatzgelder werden entrichtet, wenn die Beeinträchtigung von Natur und Landschaft nicht zu vermeiden oder der Eingriff nicht in angemessener Frist ausgeglichen werden kann. In der Regel kommen Ersatzgelder bei größeren Bauvorhaben zum Einsatz, erklärt der Landkreis.
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