Goslar. Zu einem dreisten Diebstahl zum Nachteil eines älteren Ehepaares kam es am Dienstag gegen 13:20 Uhr in der Pestalozzistraße in Jürgenohl. Das berichtet die Polizei.
Mit der Geschichte, alte Gegenständen zu sammeln und Interesse an Schallplatten zu haben, überzeugte ein bislang unbekannter Täter ein Ehepaar davon, ihm Einlass in ihr Haus zu gewähren. Dort suchte er im Beisein der Eigentümer unter anderem den Dachboden auf, um sich umzuschauen. Anschließend kündigte er an, Kartons für den Abtransport einiger Gegenstände holen zu wollen, die er kaufen wollte.
Der Mann kam jedoch nicht wieder. Die misstrauisch gewordene Ehefrau stellte bei der Nachschau fest, dass Goldschmuck im Wert von mehreren Hundert Euro fehlte. Die Geschädigten beschreiben den Tatverdächtigen wie folgt: zirka 30 bis 35 Jahre alt, 168 cm groß, braune Haare, normale Statur, sprach akzentfrei Deutsch, graues T-Shirt mit der Aufschrift Nike, dunkelgraue Hose.
Die Polizei Goslar hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Personen, die gestern oder in den Tagen davor Beobachtungen im Hinblick auf die beschriebene Person gemacht haben, Angaben zu einem eventuell genutzten PKW machen können oder sonst sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der 05321 / 3390 zu melden.
Polizei warnt vor Haustürgeschäften
Gleichzeitig bittet die Polizei vor diesem Hintergrund eindringlich um besondere Vorsicht bei Haustürgeschäften jeglicher Art. Seien Sie besonders kritisch und misstrauisch, wenn Ihnen verlockende Preise für Dienstleistungen oder den Verkauf von Gegenständen angeboten werden.
Die Täter wenden vielseitige Tricks an: Sie bitten beispielsweise um Hilfe oder eine Gefälligkeit, fragen nach einem Glas Wasser oder nach etwas zum Schreiben. Andere möchten Ihre Toilette oder Ihr Telefon benutzen oder Geschenke für Ihren Nachbarn abgeben. Es gibt auch Täter, die sich als Amtsperson ausgeben und behaupten, in dieser Eigenschaft in Ihre Wohnung zu müssen, zum Beispiel als Polizist oder Gerichtsvollzieher.
Wiederum andere geben sich als Mitarbeiter von Elektrizitätswerken aus oder behaupten, von der Hausverwaltung zu sein. Ein weiterer Trick ist, Ihnen vorzutäuschen, Sie zu kennen, zum Beispiel ein entfernter Verwandter, früherer Nachbar oder ehemaliger Kollege zu sein. Letztlich wollen die Täter nur in Ihre Wohnung gelangen, um dann in einem günstigen Moment Ihre Wertsachen zu stehlen.
Das rät die Polizei:
Daher wird empfohlen: Lassen Sie nie Unbekannte in Ihre Wohnung. Nutzen Sie einen Türspion und eine Sprechanlage. Öffnen Sie Ihre Tür nur mit vorgelegter Türsperre (z. B. Kastenschloss mit Sperrbügel). Reichen Sie Stift, Wasser usw. immer nur durch den Türspalt einer per Türsperre gesicherten Tür oder durch das Fenster. Lassen Sie sich Ausweis bzw. Reisegewerbekarte zeigen.
Fordern Sie von Personen, die angeben, von einer Behörde zu sein, den Dienstausweis und prüfen Sie diesen sorgfältig. Denken Sie daran, dass die Täter sehr professionell arbeiten und in der Lage sind, täuschend echte Dokumente oder Ausweise zu erstellen. Fragen Sie deshalb im Zweifelsfall bei der betreffenden Behörde nach der Richtigkeit des Besuchs. Zeigen Sie niemandem Ihren Schmuck oder Ihr Bargeld. Pflegen Sie guten Kontakt zu Ihren Nachbarn und bitten Sie diese gegebenenfalls als Vertrauensperson hinzu.
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