Goslar. Mit einem Förderprogramm wirbt der Landkreis Goslar seit diesem Jahr um Vertragsärztinnen und –ärzte. Den ersten Förderbescheid in Höhe von 37.500 Euro konnte Landrat Dr. Alexander Saipa nun der in Goslar niedergelassenen Gynäkologin Dr. Kati Mühlhäusler überreichen. Darüber berichtet der Landkreis in einer Pressemeldung.
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Mit dem Geld honoriert der Landkreis die Übernahme eines vakanten Dreiviertel-Kassenarztsitzes. Dr. Mühlhäusler, die bereits im Januar 2023 den vollen Praxissitz von Dr. Ullrich Diers übernommen hat, trägt mit diesem Schritt zur Sicherung der frauenärztlichen Versorgung in der Region Goslar bei.
Patientinnen aus anderen Bundesländern
Nach eigener Auskunft erfährt die gynäkologische Gemeinschaftspraxis in der Klubgartenstraße, in der insgesamt vier Fachärzte praktizieren, einen sehr hohen Zuspruch. Patientinnen kämen sogar aus den benachbarten Bundesländern extra nach Goslar zur Behandlung gereist.
Eine Überversorgung, wie sie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (Bezirksstelle Braunschweig) für die gynäkologische Versorgung im Kreisgebiet errechnet, kann die Frauenärztin nicht erkennen. „Der Bedarf ist immens und für viele Patientinnen ist es schwierig noch wohnortnah Termine zu bekommen“, so Dr. Mühlhäusler.
Das unternehmerische Risiko
Landrat Dr. Alexander Saipa lobt den Mut, Kassenarztsitze zu übernehmen. „Die Bereitschaft neben der medizinischen Versorgung der Patienten auch das unternehmerische Risiko einer eigenen Praxis zu tragen, wird immer seltener. Bei der gesundheitlichen Versorgung spielen die Kassenärzte jedoch eine zentrale Rolle, weshalb jeder Beitrag zum Erhalt der vertragsärztlichen Strukturen wichtig ist. Mit unserem Förderprogramm wollen wir einen Impuls liefern und Anreize schaffen“, so der Chef der Goslarer Kreisverwaltung.
Das derartige Programme bei der Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten helfen können, hat der Landkreis Goslar bereits mit der Gewinnung von Kinderärzten unter Beweis gestellt. Innerhalb eines Jahres konnten 2020 vier vakante Kinderarztstellen besetzt werden. Das nun aufgelegte Programm, das für die Jahre 2024 und 2025 jeweils 200.000 Euro bereithält, soll möglichst an den Erfolg anknüpfen. Ein erster Schritt ist mit dem nun ausgezahlten Fördergeld getan.
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