Amphibien: Sie wandern wieder - NABU bittet um Rücksichtnahme

Nicht überall seien Fangzäune installiert. Auf bestimmt Streckenabschnitten sollte man deswegen besonders aufpassen.

Die Tiere sind uns Autofahrern schutzlos ausgeliefert.
Die Tiere sind uns Autofahrern schutzlos ausgeliefert. | Foto: über NABU/ Jonathan Fieber

Goslar. Nachdem die letzten Wochen von Regen und Kälte geprägt waren, hat es in den vergangenen Tagen auch im Landkreis Goslar wieder höhere Temperaturen und weitere Niederschläge gegeben. Dies bedeutet ideale Bedingungen für Amphibien, um sich auf die alljährliche Wanderung zu ihren Laichplätzen zu begeben. Darüber informiert der NABU in einer Pressemitteilung und bittet um Rücksichtnahme.



Im Landkreis wurden vielerorts schon Fangzäune aufgebaut. Diese Zäune halten die Kröten und Frösche davon ab, die Straßen zu überqueren. Im Landkreis Goslar werden insgesamt an 14 Standorten Fangzäune aufgestellt und von Ehrenamtlichen betreut. Die anwandernden Tiere sammeln sich in Eimern, werden dann über die Straße getragen, statistisch erfasst und wieder freigelassen.

Gefahr durch Autos


Durch die milden und feuchten Witterungsbedingungen stehen die Amphibien jetzt in den Startlöchern, um von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern zu wandern. Die Frösche, Kröten und Molche haben nun einen gefahrvollen Weg vor sich, denn es warten nicht nur Fressfeinde auf sie, sondern viele Tiere landen auch plattgefahren auf der Straße.

Doch nicht überall können Zäune aufgestellt werden, in manchen Bereichen mit hohem Amphibienaufkommen findet sich deswegen das Gefahrenzeichen „Amphibienwanderung“, welches davor warnt, dass Tiere die Fahrbahn überqueren. Der NABU Goslar bittet darum, generell und vor allem an solchen gekennzeichneten Abschnitten Rücksicht auf wandernde Kröten, Frösche und Molche zu nehmen. „Dazu gehört auch, sich vor allem in den Nacht- und frühen Morgenstunden vorsichtig auf den Straßen zu bewegen und die Geschwindigkeit in den gekennzeichneten Bereichen zu reduzieren“, appelliert Josefine Beims von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen an alle, die mit dem Auto unterwegs sind.

Über die Amphibienwanderung


Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung der Amphibien auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Arten an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Kiesgruben, Wälder aber auch Gärten liegen in mehreren hundert Metern Entfernung von den Laichgewässern, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Paarungssuche gehen. Eine gewaltige und gefährliche Strecke für die kleinen Tiere. Die wandernden Amphibien benötigen dabei menschliche Rücksicht und Hilfe.

"Zusätzliche Helfer sind stets hochwillkommen. Auch für Menschen ohne Erfahrung ist diese Tätigkeit gut geeignet, ebenso für Kinder und Jugendliche", teilt der NABU weiter mit. Interessierte können sich melden, wenn sie Amphibien beim Wandern unterstützen möchten.


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