Anzahl der Notarztstandorte im Landkreis wird reduziert

Der Grund sind rückläufige Einsatzzahlen. Diese seien auch auf die erfolgreiche Einführung der Telenotfallmedizin zurückzuführen.

Rund ein Drittel der Einsätze werden telenotfallmedizinisch behandelt. Die Kompetenz der vor Ort aktiven Notfallsanitäter wird durch den Telenotarzt maximal erweitert. Das Modell soll landesweit eingeführt werden.
Rund ein Drittel der Einsätze werden telenotfallmedizinisch behandelt. Die Kompetenz der vor Ort aktiven Notfallsanitäter wird durch den Telenotarzt maximal erweitert. Das Modell soll landesweit eingeführt werden. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Der Landkreis Goslar kehrt zum 1. Dezember 2023 zur langjährig bewährten Anzahl von drei Notarztstandorten zurück. Das seit Mai 2021 an der Rettungswache Clausthal-Zellerfeld stationierte Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) wird vorerst nicht mehr besetzt. Diese Entscheidung findet ihre Begründung unter anderem in der erfolgreichen Implementierung des Telenotfallmediziners und einem rückläufigen Einsatzgeschehen. Das teilt der Landkreis Goslar in einer Pressemeldung mit.



Landrat Dr. Alexander Saipa erläutert, dass die Anpassung der so genannten rettungsdienstlichen Vorhaltung zunächst auf Probe erfolgt: „Der Telenotarzt hat sich etabliert und dazu beigetragen, die Kompetenz der Notfallsanitäter vor Ort maximal zu erweitern." Die rettungsärztliche Versorgung im gesamten Kreisgebiet sei sichergestellt und habe sich durch den umfangreichen Einsatz des Telenotarztes sogar noch verbessert.

Dauerhafte Einstellung nicht ausgeschlossen


"Mit dem Telenotarzt haben wir ein System etablieren können, dass sich von den bisherigen Versorgungsstandards abhebt. Wir nehmen also nichts weg, sondern sind besser aufgestellt als zuvor", so der Landrat weiter. Das bestätige auch das über Ländergrenzen hinweggehende Interesse. "Und vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, die Anzahl der Notarztstandorte auf das langjährig etablierte Maß zu reduzieren. Dies erfolgt zunächst versuchsweise. Unser mittelfristiges Ziel ist es jedoch, kosteneffizient zu arbeiten, so dass eine dauerhafte Einstellung des vierten Standortes nicht ausgeschlossen ist“, erklärt Saipa.

Mit der Einführung der Telenotfallmedizin zum Januar 2021 standen zum ersten Mal vier Notärzte rund um die Uhr für die rettungsdienstliche Versorgung im Landkreis Goslar zur Verfügung. Davor wurde das Einsatzaufkommen stets mit drei NEF absolviert. Eine aktuelle Analyse des Einsatzgeschehens der letzten Jahre zeigt, dass die Zahl der Einsätze tendenziell fällt. Es wird mit einem Rückgang um ein knappes Drittel gerechnet.

Nur noch zehn Prozent der Zeit im Einsatz


Landrat Dr. Saipa ergänzt, dass sich dieser Rückgang in Kombination mit steigenden Einsätzen der Telenotärzte bei den Einsatzzahlen der physischen Notärzte widerspiegelt. „Der in Clausthal-Zellerfeld stationierte Notarzt war im Schnitt nur noch zehn Prozent der vor Ort eingesetzten Zeit im Einsatz. Diese Auslastung rechtfertigt in unseren Augen keine dauerhafte Stationierung. Ferner gehen wir davon aus, dass die Zahl der telenotfallmedizinischen Einsätze noch weiter steigen wird. Dies ist im Übrigen auch erklärte Strategie des Bundesgesundheitsministeriums“, so Dr. Saipa.


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