Goslar. Bei der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Philippinen kommen nicht nur philippinische Pflegekräfte nach Deutschland, um unter anderem in Krankenhäusern des Asklepios-Verbundes zu arbeiten: Dr. med. Songül Secer, 46, Oberärztin der Medizinischen Klinik I der Asklepios Harzkliniken, war auch im Einsatz auf den Philippinen. Über diesen Austausch berichten die Asklepios-Harzkliniken in einer Pressemitteilung.
Auf den Philippinen hat die Internistin und Kardiologin während ihres Urlaubs drei Wochen ehrenamtlich die medizinische Versorgung in dem Dorf Palapar Norte unterstützt. Dort legte Dr. Secer den Grundstein mit medizinischer Infrastruktur für die Versorgung von Patienten mit Bluthochdruck und anderen kardiologischen Erkrankungen.
Telemedizin auf den Philippinen eingebracht
Zugute kam der Oberärztin aus der Harzklinik Goslar auch die Erfahrung auf einem Spezialgebiet: Die jahrelange Erfahrung als „Telemedizinerin“ half Dr. med. Secer dabei, die medizinische Unterstützung als Hilfe zur Selbsthilfe aufzubauen. Bei der Telemedizin werden Anwendungen von Telekommunikation und Informatik kombiniert und für Patienten und zum Vorteil des Gesundheitswesens genutzt, das bedeutet praktisch: mittels hochtechnisierter medizinischer Geräte („Telemedizin“), die die Ärztin mit auf die Philippinen brachte, werden unabhängig von Ort und Zeit bestimmte Vitalparameter wie Blutzucker, Blutdruck oder EKG-Daten analysiert, um bei Auffälligkeiten sofort zu handeln.
Die vorhandene Versorgung optimieren
So konnte die Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie nicht nur vor Ort Patientinnen und Patienten untersuchen und behandeln, sondern auch philippinische Ärzte telemedizinisch mit den hochmodernen mobilen Geräten dort unterstützen, die vorhandene Versorgung zu optimieren. Von der Hauptstadt Manila war das Team sieben Stunden mit dem Auto unterwegs gewesen, bis es das Dorf Palapar Norte erreichte. Dr. Secer lebte zusammen mit den anderen Helfern unter einfachen landestypischen Bedingungen in einer spartanischen Unterkunft, zum Teil ohne ausreichende Wasser- und Stromversorgung. „Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie man den Menschen vor Ort mit einfachen Mitteln schnell und effektiv helfen kann, und wie dankbar sie sich zeigten.“ Eine Klinik gab es in dem Dorf nicht, die Behandlung erfolgte in der Unterkunft des Teams.
Beispielsweise konnten EKGs oder Blutdruckwerte auch digital nach Deutschland übertragen werden, philippinische Ärzte konnte sie zudem bei der Interpretation der Daten und den Behandlungsmöglichkeiten beraten. „Telemedizinische Lösungen, die in Deutschland für die Versorgung in ländlichen Regionen oder die Bereitstellung von Expertenkompetenzen in der Fläche entwickelt wurden, können auch international gut genutzt werden“, sagt Dr. Secer.
Ein jahrelangesEngagement
Die Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss, die auch parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsminister ist, unterstützt die Entwicklung im Dorf Palapar Norte seit vielen Jahren, nachdem sie in ihrer früheren Tätigkeit als Anwältin junge philippinische Frauen in Deutschland vertreten hat. Das Soziale Engagement verbindet dabei die Politikerin und die Oberärztin aus der Harzklinik Goslar.
Die Deutsche Gesundheitsversorgung profitiert dabei nicht zuletzt von der Anwerbung philippinischer Pflegekräfte. Asklepios engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung der Pflegekräfte und trägt so dazu bei, den Pflegekräftemangel zu lindern. Insgesamt mehr als 450 berufserfahrenen Intensiv- und OP-Pflegekräften holt die Asklepios Kliniken Gruppe aus dem asiatischen Inselstaat nach Deutschland. Die von Asklepios schon vor vielen Monaten ins Leben gerufene Aktion dient dazu, dem bundesweiten Mangel an qualifizierten Pflegekräften entgegenzuwirken, mit dem alle Kliniken zu kämpfen haben.
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