"Asklepios Kliniken werden durch Gesetzesnovelle benachteiligt"


Regionalgeschäftsführerin Adelheid May. Foto: Asklepios Kliniken
Regionalgeschäftsführerin Adelheid May. Foto: Asklepios Kliniken | Foto: Asklepios Klinik

Seesen. Im Zuge der von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Regulierung der Krankenhausversorgung in Deutschland planen die Asklepios Kliniken Schildautal, die therapeutischen Mitarbeiter der Kliniken in die Asklepios Therapie GmbH mit Sitz in Bad Salzungen zu integrieren. Dies teilen die Asklepios Kliniken Schildautal mit.


Die Asklepios Therapie GmbH wird den ambulanten und stationären Therapiebetrieb künftig auch in Seesen sicherstellen. Dieser Schritt erfolgt im Zusammenhang mit der Einführung des Pflegepersonalstärkungsgesetzes zum 1. Januar 2019.

Pflegekosten sollen vollumfänglich von Trägern übernommen werden


Das Gesetz sieht vor, dass die Pflegekosten nicht mehr durch die Fallpauschalen vergütet werden, sondern aus dieser herausgelöst und künftig in vollem Umfang von den Kostenträgern übernommen werden. „Was vordergründig nach einer besseren Vergütung aller Beschäftigten im Krankenhaus klingt, ist in Wirklichkeit jedoch eine Mogelpackung“, sagt Adelheid May, Asklepios-Regionalgeschäftsführerin Region Harz. „Denn das Gesetz umfasst leider nicht alle Mitarbeiter, die an der Pflege und Betreuung der Patienten beteiligt sind. Therapiemitarbeiter fallen in diesem Gesetz hinten runter und werden nicht kostendeckend vergütet. Äußerst therapieintensive Einrichtungen, wie die Asklepios Kliniken Schildautal in Seesen, werden durch diese neue Gesetzgebung noch einmal zusätzlich benachteiligt. Dadurch wird die ohnehin bestehende Unterfinanzierung der Krankenhäuser in unserem speziellen Fall noch einmal deutlich verschärft“, so May weiter. Die wirtschaftliche Lage von Krankenhäusern ist schon aufgrund der unzureichenden Investitionsfinanzierung der Länder schwierig. Im Reha-Bereich – der neben dem Akutbereich einen wesentlichen Teil der Asklepios Kliniken Schildautal darstellt – müssen erschwerend sogar alle Investitionen vollständig aus Eigenmitteln finanziert werden, weil sich der Staat dafür nicht verantwortlich sieht.

"Erhöhter Druck auf Kliniken"


„Diese Tatsache sowie die neuen regulatorischen Vorgaben erhöhen den Druck auf unsere Einrichtung erheblich. Wir sehen uns daher veranlasst, den Therapiebereich aus dem Krankenhausbetrieb herauszulösen. Neben der klareren Abgrenzung der Therapie schaffen wir dadurch aber auch die Möglichkeit, unsere Therapiekräfte übergreifend einzusetzen und somit auch stärker im ambulanten Bereich tätig zu werden, der in der Region unterversorgt ist. So können wir um so flexibler und effizienter die Belange der stationären Patienten, aber insbesondere auch der ambulanten Fälle erfüllen“, sagt May. Es ist geplant, rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Asklepios Therapie GmbH zu integrieren. Die Geschäftsführung wird dazu nun Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufnehmen. Ziel ist es, die betroffenen Mitarbeiter zum Jahreswechsel in die Asklepios Therapie GmbH übernommen zu haben.


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