Seesen. Seit sechs Uhr haben Mitarbeiter des Asklepios-Klinikums Schildautal die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft ver.di hatte am heutigen Donnerstag zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Die Mitarbeiter reagieren mit dem Streik auf die Weigerung des Unternehmens, Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft aufzunehmen. ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne auf das Tarifniveau des öffentlichen Dienstes.
Das Unternehmen beteuerte auf Anfrage von regionalHeute.de, dass man durchaus zu Verhandlungen bereit sei: "Ein Vergleich belegt, dass die bestehende Arbeits- und Sozialordnung (ASO) für einige Mitarbeiter attraktiver ist als ein öffentlicher Tarifvertrag. Denn zum Basisgehalt kommen zum Beispiel Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld und eine Qualifikationszulage für besondere Fortbildungen", erklärt Ralf Nehmzow, der Sprecher des Klinikums. "Wirwürden jederzeit mit dem Betriebsrat verhandeln.", so Nehmzow weiter: "dieser repräsentiert alle Mitarbeiter. Die Gewerkschaft ver.di hingegen vertritt nur 20 Prozent der Angestellten. Deshalb erscheinen uns Verhandlungen mit der Gewerkschaft nicht sinnvoll." Bereits am 16. Julihatten50 bis 60 Mitarbeiter des Klinikums für einen Anschluss an das Tarifmodell des Öffentlichen Dienstes gestreikt. Die Gewerkschaft stand bisher für eine Stellungnahme zum heutigen Streik nicht zur Verfügung.
Patientensicherheit ist oberste Priorität
Ralf Nehmzowbetont, dass die pflegerische und medizinische Patientenversorgung trotz des Streiks sichergestellt werde: "Wir sind auf alles vorbereitet und können die grundlegende Versorgung jederzeit sicherstellen", so der Sprecher abschließend.
Aktualisiert: 16:50 Uhr
Ralf Nehmzow, Sprecher des Klinikums zog am Nachmittag ein Fazit zum heutigen Streik: „Nach unserem derzeitigen Kenntnistand haben rund 70 Mitarbeiter gestreikt, das sind in etwa so viel wie beim vorherigen Streiktag. Wir hatten eine reduzierte personelle Besetzung wie an einem Sonntag, aber trotz des Streiks ist und war die pflegerische und medizinische Patienten-Notfallversorgung jederzeit weiter sichergestellt. Dafür gilt allen, die daran mitgewirkt haben und weiter daran mitwirken, großer Dank.“
Weiterhin betont das Klinikum, das man weiter an der Argumentation vom ersten Streiktag festhalte: "Es gibt keine neue „Sachlage“, wir haben immer wieder deutlich gemacht haben, dass ver.di nicht unser Verhandlungspartner ist, sondern das ist unser Betriebsrat, der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertritt. Wir würden uns freuen, wenn der Betriebsrat mit uns gemeinsam konstruktiv und vertrauensvoll die für unsere Mitarbeiter vereinbarte und bestehende Arbeits- und Sozialordnung weiterentwickeln würde, denn die regelt deren Belange am besten."
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