Goslar. Zwei aufmerksame Passanten haben am Mittwochnachmittag in Goslar verhindert, dass ein älterer Mann Opfer eines Betrugs wurde. Wie die Polizei in einer Presseinformation mitteilt, waren mehrere Bürger in der Stadt Ziel sogenannter Schockanrufe geworden.
Die Betrüger gaben vor, dass ein Angehöriger schwer erkrankt sei und eine hohe Summe Geld für die Behandlung benötigt werde. Ein 89-jähriger Mann aus dem Stadtteil Georgenberg erhielt einen solchen Anruf von einer angeblichen Ärztin, die behauptete, sein Sohn müsse dringend operiert werden und eine fünfstellige Summe sei erforderlich. Der Senior willigte ein, das Geld an einen Abholer zu übergeben.
Zeugen verhindern Geldübergabe
Die beiden Zeugen, 22 und 35 Jahre alt, bemerkten den mutmaßlichen Abholer, während sie in der Nähe des Wohnortes des Seniors arbeiteten. Als der 89-Jährige mit einem Beutel das Haus verließ, sprachen sie ihn an, da sie vermuteten, er sei Opfer eines Schockanrufs. Der Unbekannte flüchtete daraufhin, sodass es zu keiner Geldübergabe kam und der Senior keinen finanziellen Verlust erlitt.
Der mutmaßliche Abholer wird als etwa 1,85 bis 1,90 Meter groß, schlank und etwa 30 Jahre alt beschrieben. Er trug ein helles Oberteil, eine dunkle Hose sowie eine Schirmmütze und sprach mit osteuropäischem Akzent. Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen oder Personen, die im Bereich Trebnitzer Platz und Hoher Brink etwas Auffälliges bemerkt haben. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer (05321) 3390 entgegen.
Tipps der Polizei
Die Polizei gibt zudem Tipps, wie man sich bei solchen Anrufen verhalten sollte: Misstrauen bei Anrufen vermeintlicher Polizisten, Staatsanwälte, Banken oder Ärzte ist angebracht. In Deutschland gibt es keine außergerichtlichen Kautionszahlungen, und vermeintliche Kosten für Operationen werden niemals in bar gezahlt. Die Polizei fordert niemals Geld oder Wertsachen am Telefon an. Man sollte bei solchen Anrufen auflegen und die Polizei verständigen, ohne die Rückruftaste zu benutzen.

