"Augen und Ohren auf für den Kinderschutz" - Aktion soll für Gewalt gegen Kinder sensibilisieren

"Misshandelten Kindern muss rechtzeitig und wirksam geholfen werden. Neben den zuständigen Behörden und Institutionen seien insbesondere diejenigen angesprochen, die im täglichen oder regelmäßigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen stehen, die enge Kontakte zu ihnen pflegen, sie betreuen, unterrichten und ihr Vertrauen genießen."

Vier Kinder bekamen stellvertretend die Beutel mit Geschenken und Informationen des Netzwerkes Familie überreicht. 400 weitere Kinder sollen folgen.
Vier Kinder bekamen stellvertretend die Beutel mit Geschenken und Informationen des Netzwerkes Familie überreicht. 400 weitere Kinder sollen folgen. | Foto: Polizeiinspektion Goslar

Goslar. "Der Schutz von Kindern und Jugendlichen geht uns alle an", erklärt die Polizeiinspektion Goslar in einer Pressemitteilung. Stellvertretend für 400 Kinder bekamen vier Kinder in Seesen jeweils einen Beutel mit kleinen Geschenken und wichtigen Informationen vom Netzwerk Familie im Landkreis Goslar überreicht. "Augen und Ohren auf für den Kinderschutz. Sieh hin, hör hin, sag was", lautet die Botschaft, mit der diese Aktion zum Kinder und Jugendschutztag transportiert werden soll.


Im Netzwerk Familie organisieren sich Institutionen, denen das Wohl von Kindern am Herzen liegt. Neben dem Landkreis und der Stadt Goslar mit unterschiedlichen Fachdiensten sind das Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhilfen und Jugendzentren, Stadtjugendpflegen sowie die Polizeiinspektion Goslar.

Diese Aktion soll sensibilisieren zuzuhören, zu reagieren und nicht wegzusehen, wenn junge Menschen ihre Sorgen schildern. Das Netzwerk möchte aber auch Erwachsenen Mut machen, sich in den Beratungsstellen Hilfe zu holen, wenn sie sich mit Situationen überfordert fühlen, die auf eine Kindeswohlgefährdung hinweisen. Misshandelten Kindern muss rechtzeitig und wirksam geholfen werden. Neben den zuständigen Behörden und Institutionen seien insbesondere diejenigen angesprochen, die im täglichen oder regelmäßigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen stehen, die enge Kontakte zu ihnen pflegen, sie betreuen, unterrichten und ihr Vertrauen genießen. Begleitend zu den Berufsgruppen wie Lehr- und Erziehungskräfte, sind dies insbesondere auch pädagogische Fachkräfte sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in zahlreichen Organisationen und Vereinen.

400 Beutel an Kinder und Jugendliche in Goslar verteilt


400 Beutel hat das Netzwerk gepackt und diese an Kinder und Jugendliche im Landkreis Goslar verteilt. Neben kleinen Geschenken wie einer Trinkflasche findet sich darin auch eine Notfallkarte. Auf der Vorderseite sind die drei bekannten Äffchen - nichts sehen, nichts hören, nichts sagen - die kein Vorbild sein sollen. Auf der Rückseite sind Beratungs- und Anlaufstellen verzeichnet, an die sich Kinder und Jugendliche in ihrer Not auch anonym wenden können.

"An einem Strang ziehen"


Die alltäglichen Bedrohungen, denen Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind, seien vielfältig. Der Bogen spanne sich von Vernachlässigung oder Gewalt in der Familie, der Gefährdung durch den Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol oder Drogen bis hin zu sexuellem Missbrauch. Daraus ergibt sich die hohe Bedeutung der Netzwerkarbeit: Alle Akteure auf diesem Gebiet müssen an "einem Strang ziehen", ein Netz der Hilfe knüpfen, so wie dies im Landkreis Goslar geschieht. Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten verhindere Informationsdefizite und schafft Synergieeffekte.


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