Goslar. Nach Polizeiangaben erhielt eine Seesenerin am Freitagvormittag den Anruf einer Frau, die sich als Polizeibeamtin ausgab und der alten Dame erklärte, man habe aus ihrer Wohnung Schmuck und Geld entwendet. Noch während des Telefonates klingelte es an der Wohnungstür und eine männliche Person gab sich als Polizeibeamter aus, der sich mit einem undefinierbaren Papier auswies.
In dem Telefongespräch fragte die Anruferin gezielt nach in der Wohnung aufbewahrten Wertsachen (Bargeld, Schmuck). Die Seesenerin wollte nun nachsehen, ob tatsächlich etwas entwendet wurde. Sie erhielt daraufhin den Hinweis dies zu unterlassen, um Spuren nicht zu vernichten. Noch während des Telefonates klingelte es an der Wohnungstür und eine männliche Person gab sich als Polizeibeamter aus, der sich mit einem undefinierbaren Papier auswies. Zur Überprüfung ihrer Wertsachen ließ sie den Mann in ihre Wohnung und beendete auch das Telefongespräch mit der angeblichen Polizeibeamtin.
Schmuck und Bargeld wurden gestohlen
Dem Mann gelang es schließlich durch geschicktes Verhalten in einem Nachtschrank aufbewahrten Schmuck zu entnehmen und der Dame die leeren Schatullen als Nachweis zu präsentieren, dass sie bereits bestohlen wurde. Anschließend verließ der Mann die Wohnung mit dem Hinweis, er würde in zehn Minuten wiederkommen. Kurze Zeit später stellte die Geschädigte fest, dass aus einem Umschlag, der im Schrank eines anderen Zimmers deponiert war, ein größerer Bargeldbetrag entwendet wurde. Möglicherweise hat der falsche Polizeibeamte die von der Geschädigten geschlossene Wohnungstür von ihr unbemerkt wieder geöffnet, sodass eine weitere Person unbeachtet in die Wohnung gelangen und den Gelddiebstahl begehen konnte.
Der falsche Polizeibeamte kann wie folgt beschrieben werden: Um die 50 Jahre alt, zirka 170 Zentimeter groß, eher stämmig, Brillenträger, gräuliche Haare. Zeugen, denen solch ein Mann zwischen 11.30 und 12.00 Uhr im oder an einem Mehrfamilienhaus in der unteren Talstraße aufgefallen ist, werden gebeten sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Spionage und falsche Polizeibeamte?
Unter Umständen steht diese Tat mit einem Vorfall vom Mittwoch, den 14. August gegen 13 Uhr in Zusammenhang. Zu dieser Zeit klingelte eine weibliche Person bei der Geschädigten, um sich nach einer freien Wohnung in dem Mehrfamilienhaus zu erkundigen. Die Frau verwickelte die Geschädigte in ein Gespräch und bat um einen Zettel, um sich die angeschlagene Telefonnummer der Wohnungsgesellschaft notieren zu können. Danach bat die Frau auch noch, die Toilette benutzen zu dürfen, was jedoch abgelehnt wurde. Auch hier ist es möglich, dass diese Frau, zirka 160 Zentimeter groß, schlanke Figur mit dunklen, halblangen Haaren, von anderen Personen beobachtet wurde beziehungsweise ihnen aufgefallen ist. Über die Gesamtschadenshöhe kann noch keine Aussage getroffen werden. Der am Samstag in den Zeitungen der Region gedruckte Warnhinweis kann an dieser Stelle nur wiederholt werden.
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