Seesen. Beim Außenstellentreffen, das jüngst in Seesen stattfand, konnte Günter Koschig, der Leiter der Außenstelle Goslar des Weissen Rings, auf ein erfolgreiches Jubiläumsjahr 2016 zurückblicken.
Außer 50 Opfern, denen der Weisse Ring helfen konnte, gab es jedoch auch Fälle, bei denen nur mit anwaltlicher Hilfe und Ausdauer Leistungen beim Versorgungsamt erwirkt werden konnten. Anspruch auf Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) hat, wer infolge eines vorsätzlichen, rechtswidrigen tätlichen Angriffs eine gesundheitliche Schädigung erlitten hat. Die Zahlen zur Praxis des OEG sind für die gesamte Bundesrepublik ernüchternd, erklärten die Opferanwälte der Außenstelle Goslar.
Wenn es dem Staat nicht möglich ist, seine Bürger ausreichend vor Straftaten zu schützen, so muss er sich wenigstens ausreichend um die Opfer kümmern. Dies ist der Leitgedanke des Opferentschädigungsgesetzes. Leider ist das OEG selbst bei Behörden und Rechtsanwälten noch immer viel zu unbekannt. Die Zahl der Anträge ist gering, wie die vom Weissen Ring jährlich auf Basis von Behördenangaben erstellte Statistik zeigt. "Viel zu wenige Betroffene erhalten dadurch eine spürbare Hilfe bei der Bewältigung körperlicher, seelischer oder wirtschaftlicher Tatfolgen, erklärte Koschig. "Wir haben deshalb beschlossen eine Infokampagne zu starten, um die Leistungen des Opferentschädigungsgesetzes bekannter zu machen und über die Öffentlichkeitsarbeit die Opfer zur Antragstellung zu ermuntern." In zahlreichen Fällen konnten die Anwälte des Weissen Ringes laut Koschig Heil- und Kurmaßnahmen sowie Rentenzahlungen, einmal sogar 100.000 Euro, über das OEG erwirken.
Im Bereich der Kriminalprävention werden in diesem Jahr, unter anderem Ausstellungen der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) im Februar/März in Osterode sowie beim Deutschen Präventionstag im Juni in Hannover präsentiert. Ferner soll es im August mit dem Cineplex-Kino in Goslar und anderen Partnern eine Präventionsveranstaltung (Film und anschließender Expertendiskussion) zum Thema Mobbing in Schulen geben. Interessierte Schulen melden sich bitte unter koschig@t-online.de.
mehr News aus Goslar