Goslar. Eine laut einer Pressemitteilung der Polizei Goslar "besonders perfide Straftat" zum Nachteil einer Seniorin ereignete sich Anfang vergangener Woche im Goslarer Stadtteil Kramerswinkel. Ein falscher Handwerker betrog die Dame nicht nur um die Anzahlungssumme für angeblich auszuführende Dacharbeiten, sondern raubte sie mit einer Gehilfin später auch noch aus.
Zunächst klingelte am 21. September, gegen 15 Uhr, ein angeblicher Handwerker an der Haustür einer 82-jährigen Goslarerin in der Wildensteinstrasse. Er gab an, derzeit gegenüber Dachdeckerarbeiten auszuführen und dabei auch Beschädigungen im Dachbereich ihres Wohnhauses festgestellt zu haben. Im Laufe des sich anschließenden Gesprächs einigte man sich und es kam zur Übergabe einer vereinbarten Anzahlungssumme, woraufhin er plötzlich erklärte, etwas holen zu wollen, sich kurz entfernte, dann allerdings gemeinsam mit einer Frau, die er als seine Gehilfin vorstellte, zurückkehrte. Die Goslarerin ließ die beiden daraufhin in ihr Wohnhaus.
Seniorin ertappt die Diebin
Während der Täter die Geschädigte in der Folge in ein Gespräch verwickelte, begab sich die Täterin in das Schlafzimmer und nahm ein Schmuckkästchen und darüber hinaus mehrere Schmuckgegenstände an sich. Die Goslarerin, der das Verhalten der angeblichen Gehilfin merkwürdig vorkam, forderte sie deshalb auf, ihr die mitgeführte Tasche zu zeigen. Dieser Aufforderung kam die Täterin tatsächlich nach, bei einer Nachschau stellte sie darin dann mehrere ihrer Schmuckstücke fest.
Nachdem sie die Gegenstände wieder an sich genommen und die Täterin daraufhin angesprochen hatte, verließen beide das Wohnhaus fluchtartig unter Mitnahme der Anzahlungssumme in unbekannte Richtung. Erst später bemerkte sie das Fehlen weiterer Gegenstände, die für die Goslarerin zudem einen hohen ideellen Wert darstellen. Bei der Tat entstand ein Schaden im unteren vierstelligen Bereich. Die beiden Täter können folgendermaßen beschrieben werden:
Der Falsche Handwerker: Männlich, Mitte 50, etwa 174 Zentimeter groß, mittlere Statur, kurzes dunkelblondes bis hellbraunes Haar, westeuropäische Erscheinung, trug zeitweise einen Mundschutz aus Stoff, keine Angaben über Bekleidung.
Die "Gehilfin": Weiblich, Ende 50er bis 60er Jahre, zirka 168 Zentimeter groß, schulterlanges dunkles Haar, trug keinen Mundschutz, führte einen Eimer mit sich, keine Angaben über Bekleidung.
Die Polizei Goslar habe die Ermittlungen aufgenommen und bittet Personen, die Angaben über die Identität der Täter oder während des angegebenen Zeitpunkts verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Wildensteinstrasse oder der näheren Umgebung festgestellt haben oder andere sachdienliche Hinweise geben können, sich unter 05321/339-0 zu melden.
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