Goslar. Der Kreistag hat sich in seiner Sitzung am Montag für eine Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle Salzgitter in punkto Nutzung ausgesprochen. Zukünftig ist die gemeinsame Nutzung einer Anbindungshardware an den Digitalfunk durch die Integrierte Leitstelle der Stadt Salzgitter und der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle des Landkreises Goslar geplant.
Gemeinsam mit der Stadt Salzgitter möchte der Landkreis für eine bessere Funkverbindung in den beiden Leitstellen sorgen. Dies könne über die nun geplante "Drahtanbindung" geschehen. Technisch biete die Drahtanbindung neben der höheren Betriebssicherheit des Funkes für dieLeitstelle die Option, selbstständig Funkrufgruppen zu schalten. Dies erleichtere die Kommunikation bei größeren Einsätzen, weil der Funkverkehr besser strukturiert werden könne, erklärt die Verwaltung. Darüberhinaus könne die Leitstelle dann gegenüber den anderen Nutzern wieder vorrangig funken.
Bisher funken beide Leitstellen über eine sogenannte "Luftschnittstelle". Im Landkreis Goslar erfolgte die Anbindung an die Luftschnittstelle im Rahmen einer Interimslösung. Das Land Niedersachsen habe als Betreiber immer wiederdeutlich gemacht, dass die Erwartungshaltung bestehe, alle Leitstellen früher oder später endgültig per Draht anzubinden. Sollte die Luftschnittstelle zu technischen Problemen führen, werde dann auf die Drahtanbindung bestanden. Technische Probleme könnten beispielsweise auftreten, wenn aufgrund des starken Funkverkehrs in einer Leitstelle die angesprochene Basisstation regelmäßig überlastet wird. Der Landkreis Goslar zahlt jährlich für die Nutzung des Netzes einen Betrag von rund 79.000 Euro.
Nun sei geplant, ganz auf die Drahtanbindung umzusteigen und die Luftschnittstelle als weitere Ressource zu nutzen. Da auch die Leitstelle in Salzgitter bisher an die Luftschnittstelle angebunden, aber auch hier der Umstieg auf die Drahtanbindung geplant ist, soll hier eine gemeinsame Umsetzung angestrebt werden. Im Rahmen der Planungen zur Umsetzung der eigenen Drahtanbindung im Landkreis Goslar sei die Erkenntnis gereift, dass im Rahmen einer gemeinsamen Nutzung der neuen Anbindungshardware mit der Stadt Salzgitter im erheblichen Maße Kosten gespart werden könnten. Die Stadt Salzgitter bot sich als Partner an, weil dort in etwa zeitgleich die Drahtanbindung realisiert werden sollte.
Landkreis spart 238.000 Euro
Die Kostenersparnis für den Landkreises Goslar würde bei einer Zusammenarbeit mit der Stadt Salzgitter bei einem Betriebszeitraum von acht Jahren bei etwa 238.000 Euro liegen. Sie ergebe sich laut Verwaltung daraus, dass durch eine gemeinsame Nutzung die benötigte Hardware von beiden Gebietskörperschaften gemeinsam beschafft und betrieben werde.Sämtliche technischen Komponenten wie die Hardware zum Betrieb der Drahtanbindung sollen auf neutralem Boden in der Digitalfunkvermittlungsstelle in Gifhorn verbaut werden, da dieserStandort vom Land Niedersachsen als Netzbetreiber vorgegeben werde.Aus technischer Sicht seien durch die gemeinsame Anbindung keinerlei Einschränkungen für beide Leitstellen zu erwarten. Es bestehe die Möglichkeit, in beiden Leitstellen bis zuzehn Funkgespräche zeitgleich zu führen. Nach jetzigem Stand verfügen jedoch beide Leitstellen zusammen unter Anrechnung aller möglichen Dispositionsarbeitsplätze nicht über mehr alszehn Arbeitsplätze. Die Vereinbarung geht von einem gemeinsamen Erwerb aller notwendigen technischen Komponenten aus. Die hierbei anfallenden Kosten sollen genau wie die später anfallenden Betriebskosten hälftig geteilt werden.
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