Bis zu 50.000 Euro Förderung: Landkreis wirbt um Hausärzte

Man wolle einer medizinischen Unterversorgung frühzeitig entgegenwirken. Für die Förderrichtlinie stehen bis Ende 2025 insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung.

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Symbolbild | Foto: pexels.com über Landkreis Goslar

Goslar. Um die allgemeine fachärztliche sowie hausärztliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet zu stärken, schafft der Landkreis Goslar mit einer neuen Förderrichtlinie einen Anreiz für die Neuansiedlung von Ärztinnen und Ärzten. Darüber informiert der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung.



Unterstützt werden sollen damit kassenärztlich tätige Hausärztinnen und Hausärzte sowie allgemeine Fachärztinnen und Fachärzte, die sich im Landkreis Goslar niederlassen. Gleiches gilt darüber hinaus auch für Medizinerinnen und Mediziner, die in Arztpraxen und Medizinischen Versorgungszentren neu eingestellt werden. Antragsberechtigt sind zudem ebenso Ärztinnen und Ärzte, die die Praxis eines allgemein tätigen Facharztes übernehmen.

Bis zu 50.000 Euro möglich


Pro neu zu besetzendem Kassenarztsitz ist eine Förderung in Höhe von bis zu 50.000 Euro möglich. Insgesamt investiert der Landkreis Goslar 600.000 Euro in das Vorhaben, in den Jahren 2023 bis 2025 stehen so jährlich maximal 200.000 Euro zur Verfügung.

Mit dem Prämienprogramm will der Landkreis Goslar schon jetzt einem Problem entgegenwirken, das laut Prognosen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen auf längere Sicht landesweit droht: Bis 2035 soll die Anzahl der in Niedersachsen niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte von bislang 5.066 auf 3.750 sinken, das entspricht einem Rückgang von rund 25 Prozent. Im Bereich der allgemein fachärztlichen Versorgung droht darüber hinaus vor allem in ländlich geprägten Regionen eine Unterversorgung, da sich immer weniger Mediziner für eine Niederlassung in diesen Gebieten entscheiden.

Besorgniserregende Prognosen


„Unser Ziel ist es, mit der Förderrichtlinie schon frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um den Auswirkungen dieser besorgniserregenden Prognosen gegenzusteuern – Hausärzte und allgemein tätige Fachmediziner wie beispielsweise Augenärzte, Dermatologen, Kinderärzte, Urologen oder auch Frauenärzte sind immerhin bei vielen Beschwerden und Krankheiten die ersten Ansprechpartner“, erläutert Landrat Dr. Alexander Saipa die Beweggründe. „Die Neuansiedlung von Ärzten, die wir mit unserer Ausschreibung anstreben, soll den Bürgerinnen und Bürgern die Zuversicht geben, dass sie auch in Zukunft medizinisch umfassend und fachlich kompetent versorgt werden und ihnen im Kreisgebiet eine hohe Lebensqualität geboten wird. Dafür setzt sich die Kreisverwaltung aktiv ein, unsere Gesundheit ist schließlich unser höchstes Gut und durch nichts zu ersetzen.“

Dass derartige Prämien für Ärztinnen und Ärzte die Versorgungssituation merklich verbessern können, hat die Erfahrung im Landkreis Goslar bereits gezeigt, betont der Chef der Kreisverwaltung: „Mit ähnlich gelagerten Förderrichtlinien hat der Landkreis Goslar vor gut drei Jahren bereits hinsichtlich der Besetzung von Kinderarztstellen Erfolg gehabt, nun möchten wir in einem umfassenderen Bereich der allgemeinen medizinischen Versorgung nachziehen.“

So stellt man den Antrag


Die Richtlinie ist zum 7. November in Kraft getreten, Anträge können ab sofort per E-Mail beim Gesundheitsamt des Landkreises Goslar gestellt werden. Ansprechpartner ist hierfür Robert Willgeroth (E-Mail: robert.willgeroth@landkreis-goslar.de), er steht auch bei Fragen unter der Telefonnummer (05321) 700-839 zur Verfügung.

Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass nur Maßnahmen berücksichtig werden können, die nach der Stellung der Anträge begonnen werden. Die Richtlinie und die Bedingungen, unter denen die Förderung beantragt werden kann, kann man hier nachlesen.


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