Bürgerliste kritisiert Domplatz-Wettbewerbsergebnis: „Keinen Cent für die Umsetzung dieses Siegerentwurfes“

Es hagelt Kritik für den Siegerentwurf des Wettbewerbs zur Umgestaltung des Domplatzes.

Bürgerlisten-Fraktionsvorsitzender Henning Wehrmann stellt fest: „Wir sind definitiv nicht bereit, auch nur einen Cent – geschweige denn 2,2 Millionen Euro - aus Steuergeldern für die Umsetzung dieser Planung im Haushalt bereitzustellen!“
Bürgerlisten-Fraktionsvorsitzender Henning Wehrmann stellt fest: „Wir sind definitiv nicht bereit, auch nur einen Cent – geschweige denn 2,2 Millionen Euro - aus Steuergeldern für die Umsetzung dieser Planung im Haushalt bereitzustellen!“ | Foto: Anke Donner

Goslar. In der ersten Fraktionssitzung im neuen Jahr habe sich die Ratsfraktion der Bürgerliste für Goslar und Vienenburg intensiv mit den Wettbewerbsergebnissen für die Umgestaltung des Domplatzes auseinandergesetzt und kommt zu einem klaren Urteil: Der Jury-Siegerentwurf des Büros Schonhoff erfülle in keiner Weise die Erwartungen an einen sensiblen Umgang mit dem Stiftskirchen-Areal. Dies teilt die Bürgerliste mit.


Bürgerlisten-Fraktionsvorsitzender Henning Wehrmann stellt fest: „Wir sind definitiv nicht bereit, auch nur einen Cent – geschweige denn 2,2 Millionen Euro - aus Steuergeldern für die Umsetzung dieser Planung im Haushalt bereitzustellen!“ Die „überdimensionierte Lupe“, die im Inneren lediglich einen willkürlich gewählten Teilausschnitt der kürzlich erfolgten Georadar-Messergebnisse aus tieferen Schichten mit nackten Betonplatten nachbilde, verhindere jedes visuelle Erlebnis des Gesamtareals, kritisiert der Bürgerlisten-Sprecher. Weder die gewaltige Stiftskirche noch der Kreuzgang oder die St. Thomas-Kirche werden für die Betrachter erlebbar gemacht. Der geplante 30 Meter hohe Bronze-Pfahl entwerte als modernisierendes Accessoire darüber hinaus die noch vorhandene historische Domvorhalle.

Historie für den Betrachter nicht erlebbar



Wehrmann begrüßt ausdrücklich die ablehnenden Stellungnahmen von Geschichtsverein, Stadtführergilde, Arbeitskreis „resurrectio II“ und weiteren lokalen Akteuren am Entwurf des Hannoveraner Wettbewerbsiegers und weist darauf hin, dass im Vorfeld der Auslobung dieses Wettbewerbs von mehreren Seiten, so auch von der Ratsfraktion der Bürgerliste, konkrete Vorschläge für die visuelle Erlebbarkeit der Ausmaße Stiftskirche unterbreitet worden seien. Unter anderem sei auf das positive Beispiel der Pfalz Werla verwiesen worden. Diese Vorschläge seien vom begleitenden und großstädtisch geprägten Braunschweiger Stadtplanungsbüros „Ackers Partner“ aber nur unzureichend eingearbeitet worden.

Bleibt die "Seele der Stadt" unverstanden?



Die enttäuschenden Ergebnisse der beiden städtebaulichen Wettbewerbe im Pfalzquartier seien für die Bürgerliste ein erneuter Beleg dafür, dass ein Übermaß an modernistischen Elementen mit den hohen Ansprüchen an ein Weltkulturerbe nicht in Einklang zu bringen wäre. Wehrmann: "Der Charme und die Geschlossenheit des historisch gewachsenen Stadtbildes werden auf diese Weise endgültig zerstört." Wegen der durchgängig negativen Erfahrungen mit städtebaulichen Planungswettbewerben dieser Art fordert die Bürgerliste eine stärkere Einbeziehung des örtlich vorhandenen Sachverstands und klare Vorgaben von Randbedingungen für Auftragsplaner anstatt sich die Vorstellungen von auswärtigen Planungsbüros überstülpen zu lassen, welche die Seele der Stadt nicht verstanden hätten.

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