Coronakrise: Frauen sind Stützen der gesellschaftlichen Grundversorgung

Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreis Goslar, Kathrin Geschke, blickt auf den 110. Weltfrauentag, der am kommenden Montag begangen wird.

Gleichstellungsbeauftragte Kathrin Geschke (2. v. li.) hat mit Michaela Meyer eine neue Stellvertreterin. Landrat Thomas Brych (li.) und Thomas Ebert, Leiter der Kreiswirtschaftsbetriebe, freuen sich über diese neue Konstellation.
Gleichstellungsbeauftragte Kathrin Geschke (2. v. li.) hat mit Michaela Meyer eine neue Stellvertreterin. Landrat Thomas Brych (li.) und Thomas Ebert, Leiter der Kreiswirtschaftsbetriebe, freuen sich über diese neue Konstellation. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Am kommenden Montag, 8. März, wird der Weltfrauentag bereits zum 110. Mal begangen. Normalerweise kommen zu diesem Anlass weltweit Frauen zusammen, um sich auszutauschen, zu vernetzen und für gleiche Rechte von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen einzutreten. Pandemiebedingt muss in diesem Jahr auf große Zusammenkünfte und Treffen verzichtet werden. Auch im Landkreis Goslar wird dies entsprechend gehandhabt. Das teilt der Landkreis in einer Pressemeldung mit.


„Durch die Pandemieentwicklung haben viele Kooperationspartnerinnen und auch wir auf eine öffentliche Veranstaltung verzichtet“, erklärt Kathrin Geschke, Gleichstellungsbeauftragte beim Landkreis Goslar. „Dabei hat uns gerade das vergangene Jahr gezeigt“, so Geschke weiter, „dass es überwiegend Frauen waren, die in der Krisenzeit für die Grundversorgung unserer Gesellschaft in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder im Supermarkt tätig waren.“

Rollback am Arbeitsmarkt und in der Rollenverteilung


Geschke verweist in diesem Zusammenhang auch auf eine Statistik der Hans-Böckler-Stiftung, die einen Rollback am Arbeitsmarkt und in der Rollenverteilung bei Paaren mit Kindern ausweist. Frauen haben in Zeiten geschlossener Kitas und Schulen meist neben dem Homeoffice, die Hauptlast der Sorgearbeit getragen. Oft standen finanzielle Überlegungen im Vordergrund, so dass oft auf das höhere Gehalt des Mannes nicht verzichtet werden konnte. Ebenso sind Minijobs in dieser Zeit zu einer großen Falle geworden, da hier kein Anspruch auf Kurzarbeitergeld besteht. „Besonders schwer“, unterstreicht die Gleichstellungsbeauftragte, „haben es Alleinerziehende oder Frauen in Teilzeit. Dies alles führt zu Abhängigkeiten, hat Folgen für die Karriere und die Altersvorsorge.“

Positiv anzumerken ist laut Geschke jedoch, dass sich Männer durch Homeoffice und Kurzarbeit stärker als zuvor in Haushalt und Kindererziehung eingebracht haben. Für eine gleichberechtigte Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern ist ihrer Auffassung nach allerdings noch ein weitergehendes gesellschaftliches Umdenken nötig und bessere politische Rahmenbedingungen wichtig. „Ein zentrales Element für diese Entwicklungen sind Frauen“, sagt Geschke. „Es ist wichtig, dass Frauen die Rahmenbedingungen für ihr alltägliches Leben, für die Arbeitswelt und Partnerschaftsmodelle selbst mitbestimmen und erkennen, dass sie aktiv Einfluss nehmen können auf diese Lebensbereiche“, so die Gleichstellungsbeauftragte abschließend.

Michaela Meyer seit Januar Stellvertreterin


Kathrin Geschke hat seit kurzem auch eine neue Stellvertreterin. Michaela Meyer wurde im Dezember 2020 vom Kreistag mit Wirkung zum 1. Januar dieses Jahres zur neuen stellvertretenden Gleichstellungsbeauftragten bestellt. Mit diesem Beschluss ist Meyer parallel Gleichstellungsbeauftragte für die KreisWirtschaftsBetriebe (KWB) Goslar geworden. Landrat Thomas Brych und KWB-Betriebsleiter Thomas Ebert freuen sich über diese enge Kooperation und Verzahnung. Dies bekräftigten beide in dieser Woche bei einem Corona konformen Fototermin.


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