Datensammler im Landkreis unterwegs - Es geht um eine wichtige Umrüstung

Die KWB hatten durch steigende Treibstoffpreise in diesem Jahr bereits Mehrkosten in Höhe von 500.000 Euro. Nun bereitet man die Umstellung des Fuhrparks vor.

Landrat Dr. Alexander Saipa (li.) und KWB-Betriebsleiter Thomas Ebert stellen den Datensammler vor. Das dieselbetriebene Müllsammelfahrzeug ermittelt über verschiedene Parameter den Energiebedarf einer Restmülltour.
Landrat Dr. Alexander Saipa (li.) und KWB-Betriebsleiter Thomas Ebert stellen den Datensammler vor. Das dieselbetriebene Müllsammelfahrzeug ermittelt über verschiedene Parameter den Energiebedarf einer Restmülltour. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Mittel- bis langfristig sollen im Fuhrpark der KreisWirtschaftsBetriebe Goslar (KWB) für die Abfallwirtschaft auch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben eingesetzt werden. Um die Beschaffung eines Müllsammelfahrzeugs mit Wasserstoffantrieb vorzubereiten, ist derzeit ein sogenannter Datensammler auf den Straßen des Landkreises im Einsatz: Das dieselbetriebene Müllsammelfahrzeug ist mit Messtechniken ausgerüstet und erfasst auf einer Restmülltour verschiedene Parameter, um den Energiebedarf zu analysieren. Das berichtet der Landkreis Goslar in einer Pressemitteilung.



Landrat Dr. Alexander Saipa, KWB-Betriebsleiter Thomas Ebert, Projektmanagerin Michaela Meyer und Timo Rewitz, Fachdienstleiter Vertrieb, stellten das Fahrzeug am Donnerstagnachmittag vor. Der Datensammler ist seit dem 20. Juli im Einsatz und wird noch bis zum 2. August verschiedene Parameter des Energiebedarfs dokumentieren. Dabei geht es vor allem um topographische Besonderheiten, Fahrwege sowie die Anzahl der Leerungen. „Über diese Daten können wir festlegen, wie groß der Antrieb des Fahrzeugs sein muss, also wie viele Brennstoffzellen dafür benötigt werden“, erklärt Betriebsleiter Thomas Ebert.

Maximale Förderung 450.000 Euro


Dies entscheide auch darüber, welche Kosten eingeplant werden müssen: Je mehr Brennstoffzellen ein Fahrzeug besitzt, desto teurer wird es. Seitens des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr wird die Beschaffung von Neufahrzeugen mit leichten und schweren Batterie- und Brennstoffzellen mit bis zu 90 Prozent der Investitionskosten beziehungsweise maximal 450.000 Euro gefördert.

Das erste Fahrzeug soll dabei nur der Anfang sein. Die Entscheidung, den Fuhrpark so umfassend wie möglich auf Wasserstoffantrieb umzurüsten, wurde einerseits aufgrund gesetzlicher Bestimmung wie dem Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge (SaubFahrzeugBeschG) getroffen. „Aber natürlich spielt aktuell auch die Energiekrise mit hinein“, so Betriebsleiter Ebert. „Wir haben aufgrund der steigenden Treibstoffpreise in diesem Jahr bereits Mehrkosten in Höhe von 500.000 Euro. Je früher wir den Fuhrpark umrüsten, desto höher ist hier das Einsparpotenzial.“

Vom Diesel verabschieden


Das Thema Wasserstoff als Energiequelle wird langfristig auch an breiterer Front im Landkreis Goslar verfolgt. Die KWB sollen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, kündigen Thomas Ebert und Landrat Dr. Alexander Saipa an: „Uns ist bewusst: Wir müssen uns vom Diesel als Brennstoff verabschieden, Wasserstoff als Energieträger bietet im Vergleich dazu viel Potenzial – Potenzial, das wir auch im Landkreis Goslar nachhaltig nutzen wollen“, sagt Landrat Dr. Alexander Saipa. „Unser Vorhaben lautet daher, regional die Voraussetzungen für die Herstellung von Wasserstoff zu schaffen und so dessen Nutzung im Kreisgebiet langfristig zu etablieren. Damit diese Pläne schnellstmöglich umgesetzt werden, werden bereits erste Gespräche mit ansässigen Unternehmen geführt, um den Bedarf zu ermitteln“, so Dr. Saipa.