Der israelische Künstler Tsibi Geva stellt in Goslar aus

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Zum ersten Mal präsentiert der israelische Künstler Tsibi Gevas seine Werke in einer deutschen Einzelausstellung im Mönchehaus Museum. Hans-Peter Reichelt, Tsibi Gevas, Dirk Leide und Dr. bettina Ruhrberg vor einem der Bilder des Künstlers. Fotos: Anke Donner
Zum ersten Mal präsentiert der israelische Künstler Tsibi Gevas seine Werke in einer deutschen Einzelausstellung im Mönchehaus Museum. Hans-Peter Reichelt, Tsibi Gevas, Dirk Leide und Dr. bettina Ruhrberg vor einem der Bilder des Künstlers. Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Goslar. Das Mönchehaus Museum Goslar präsentiert ab dem 2. Juli als erstes Kunstinstitut in Deutschland, die Werke des in Israel geborenen Künstlers Tsibi Geva in einer Einzelausstellung.

Unter der Schirmherrschaft von Sigmar Gabriel wird der Künstler, der 1951 in Kibbuz geboren wurde, bis zum 20. September seine Werke in seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland präsentieren. "Die Tatsache, dass Tsibi Geva in diesem Jahr auf der Biennale in Venedig ausstellt und wir in diesem Jahr die 50-jährige Deutsch-Israelische Freundschaft feiern, macht die Ausstellung hier in Goslar so besonders", so Museums-Direktorin Dr. Bettina Ruhrberg erfreut. Ruhrberg lernte den Künstler vor einigen Jahren in Israel kennen und schätzen. "Ich war damals sofort begeistert von der kraftvollen Malerei, in der sich die Alltags-Realität Israels widerspiegelt. Seine Werke zeigen ganz stark das Israel von heute. Und das macht die Bilder sehr spannend", so Ruhrberg begeistert.

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Tsibi Geva ( Foto: Mönchehaus Museum)



Zur Ausstellungseröffnung ist der Künstler selber angereist und hat mit Bettina Ruhrberg die Ausstellung aufgebaut. Gemeinsam habe sie die 40 Werke von Tsibi Geva auf zwei Etagen des Münchehaus Museums in den Räumen angebracht.

" Die Ausstellung wird von der Volksbank Nordharz eG großzügig unterstütz. Ohne diese Hilfe, wäre eine Ausstellung wie diese nicht machbar gewesen", so Ruhrberg und richtete ihren Dank an Dirk Leide und Hans-Dieter Reichelt, Vorstandsmitglieder der Volksbank Nordharz. Die, wie sie versicherten, schon ganz gespannt auf die Ausstellung seien.

Die Goslarer Ausstellung zeigt Malerei des Künstlers, im Wesentlichen aus den letzten fünf Jahren, wobei die umfangreiche Werkserie der „Birds“ (Vögel) sehr viel weiter in die Vergangenheit zurück reicht – ihr Beginn zeigt sich bereits in den 1980er Jahren – und dadurch zweierlei deutlich macht: Nicht nur liebt Tsibi Geva es, in Serien zu arbeiten, was seiner Malerei eine konzeptuelle Qualität verleiht, sondern diese Serien bleiben zugleich zeitlich offen. Sie sind für den Künstler ein im Prinzip unabgeschlossenes Unternehmen. Auch die Bildserie der „Birds“ scheint nicht zu Ende geführt; das vorläufig letzte Gemälde stammt aus diesem Jahr.

Damit erhält Tsibi Geva sich die Möglichkeit, ein und demselben Motiv im Lauf der Zeit immer neue, unterschiedliche und zum Teil auch widersprüchliche Sichtweisen und Sinndimensionen abzugewinnen. Die Vögel treten in Gevas Werk eher als Archetypus denn als wieder erkennbare Gattung ins Bild. Sie sind in keiner Weise naturalistisch gemalt, sondern eher als Ideogramm ausgeführt, als eine bestimmte Idee vom Vogel. Ihre Physiognomien sind mehr oder weniger auf eine kräftig ausgeführte Konturmalerei reduziert und auf die Nichtfarben Schwarz und Weiß. Alle Vögel zeigen sich ausschließlich im Profil, unbewegt und statisch auf Zweigen oder irgendwelchen Mauervorsprüngen hockend. Vögel im Flug – denken wir nur an die Friedenstaube von Picasso – als klassische Symbole von Freiheit und Aufschwung, kommen im Werk von Tsibi Geva nicht vor. Vielmehr erinnert man sich bei ihrem Anblick an den berühmten Unglücksraben von Edgar Allen Poe mit seiner existenziellen Vergeblichkeitsbotschaft des “Nevermore“ (Nimmermehr), das alle Hoffnungen des Erzählers zunichte macht.

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Ein teil der Bilderserie nannte der Künstler "Birds". Foto: Anke Donner)



Hinter diesem Subtext von Tsibi Gevas Malerei verbirgt sich in subtiler Weise ein politischer Kommentar. Der Vogel im Werk des Künstlers ist weit mehr als ein unschuldiges und harmloses Naturmotiv – und ein romantisches Symbol ist er schon gar
nicht. Ebenso wenig wie andere Motive, die in seiner Malerei wiederholt und in Serie auftreten, die „Flowers“ (Blumen) und „Thorns“ (Dornen), die „Mountains“ (Berge) und „Landscapes“ (Landschaften). Oder auch das um den Kopf und Hals geschlungene Palästinensertuch Kufiya, der von Arabern hergestellte Terrazzoboden in den Häusern der Israelis, die vergitterten Fenster darin oder Gevas mit aggressiver Verzweiflung sich liebenden Paare.

Sie alle fungieren in seinem Werk als Symbole. Natürlich kann man sie überzeitlich verstehen als Ausdruck einer dystopischen Weltsicht, aber sie verraten uns auch etwas über den Stand der politischen Beziehungen zwischen Israel und Palästina.Gastkurator der Goslarer Ausstellung ist der New Yorker Kunstkritiker und Kunsthistoriker Barry Schwabsky, der auch den Auftritt von Tsibi Geva im American University Museum in Washington vor zwei Jahren kuratorisch begleitet hat.,

Die Ausstellung wird am Donnerstag den 2. Juli um 19 Uhr in Anwesenheit des Künstlers und mit einer Einführung von Dr. Bettina Ruhrberg eröffnet.


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