Lochtum/Wiedelah. Die ersten Bushaltestellen sind barrierefrei ausgebaut. Acht Busstops hat die Stadt Goslar im ersten Anlauf umgerüstet. In Lochtum wird noch fleißig gewerkelt, die anderen sieben konnten noch in den Sommerferien fertiggestellt werden. Dort wurden Hochbordsteinen eingebaut, die auf die Einstiegshöhe der Busse abgestimmt sind.
Das erleichtert vor allem älteren Fahrgästen den Ein- und Ausstieg. Für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit gibt es jetzt sogenannte taktile Leitstreifen, also fühlbare Rillen im Boden. Die Stadt hat gezielt zunächst in ihren äußeren Ortsteilen jeweils eine Haltestelle umgebaut, damit erst einmal jeder von ihnen für Fahrgäste mit Handicap erreichbar ist. Umgestaltet wurden die Haltestellen Dorfplatz (Immenrode, Fahrtrichtung Harlingerode), Weddingen, Abbenröder Straße (Lochtum, beide Fahrtrichtungen), Ortsmitte (Wiedelah, Fahrtrichtung Vienenburg), Ortsmitte (Lengde, beide Fahrtrichtungen), Hermann-Löns-Weg (Jerstedt, Fahrtrichtung Goslar). In Jerstedt sollen zusätzlich ein Wartehäuschen beschafft und Fahrradständer errichtet werden.
Das Land Niedersachsen fördert die Baumaßnahme mit bis zu 75 Prozent
„Ich finde es toll, dass die Stadt an die Ortsteile denkt“, lobt Hans-Joachim Michaelis, Ortsvorsteher von Wiedelah. Sein Amtskollege Rouwen Brunke, Ortsvorsteher von Lochtum, sieht es genauso. „Das ist ein großer Schritt für ältere Menschen und macht unseren Ort
attraktiver.“ Genau diesen Aspekt betont auch Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk. „Hier lässt es sich gut wohnen, es ist etwas los – zum Beispiel über die Vereine und die Freiwillige Feuerwehr, die Grundstücke sind bezahlbar.“ Für Familien oder Senioren zähle aber eben auch die restliche Infrastruktur: Kitas, Schulen, öffentlicher Personennahverkehr. Die Baukosten für die ersten acht Haltestellen betragen rund 88.655 Euro. Das Land Niedersachsen fördert die Baumaßnahme mit bis zu 75 Prozent. Für das nächste Jahr sind bereits weitere Fördermittel bei der Landesnahverkehrsgesellschaft beantragt.
In den kommenden Jahren sollen nach und nach weitere Haltestellen barrierefrei werden. Die Stadt plant Umrüstungen in Oker, Sudmerberg, Vienenburg und Goslar; dort vor allem am Nordberg. „Es ist wichtig, nicht nur die zentralen Haltestellen in der Innenstadt wie den ZOB zu betrachten, sondern auch die Haltestellen in der Fläche. Wenn ich irgendwo einsteige, muss ich woanders
auch wieder aussteigen können“, erklärt Mathias Brand, Fachdienstleiter Tiefbau. Ziel ist es, dreiviertel der Bushaltestellen im Stadtgebiet behindertengerecht zu gestalten. Gleichzeitig wird ein einheitliches Erscheinungsbild angestrebt.
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