Die Herzinfarkt-Versorgung in Goslar erzielt Bestwerte

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In Deutschland bekommen nach Expertenschätzungen pro Jahr etwa 280.000 Menschen einen Herzinfarkt. Symbolfoto: Asklepios Harzklinik Goslar
In Deutschland bekommen nach Expertenschätzungen pro Jahr etwa 280.000 Menschen einen Herzinfarkt. Symbolfoto: Asklepios Harzklinik Goslar | Foto: Asklepios Harzklinik Goslar

Goslar. Wer im Landkreis Goslar einen akuten Herzinfarkt erleidet, der hat statistisch gesehen höhere Überlebenschancen als im bundesweiten Durchschnitt. Das zeigt eine langfristige Studie, die sich mit den zeitlichen Abläufen der medizinischen Versorgung nach einem Herzinfarkt beschäftigt. Der Asklepios Harzklinik Goslar werden dabei Bestwerte bescheinigt.


Vorgestellt wurden die Ergebnisse bei einem Pressegespräch am heutigen Mittwoch. Dabei machte der Chefarzt der Kardiologie, Dr. Thomas Wittlinger, den entscheidenden Faktor deutlich, auf den es bei der Versorgung eines Herzinfarkt-Patienten ankommt: "Nichts ist so wichtig wie die Schnelligkeit!" Man könne nur so gut sein, wie schnell einem die Patienten übergeben werden. Denn bei einem Herzinfarkt handelt es sich um ein verstopftes Herzkranzgefäß, das so zügig wie möglich wiedereröffnet werden müsse. Gelingt es, das verschlossene Infarktgefäß innerhalb von 90 Minuten nach dem Erstkontakt wieder zu öffnen, sei die Sterblichkeitsrate dreimal so niedrig. In Goslar erzielt man laut Studie 83 Minuten und unterschreitet damit sogar die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bei weitem. Sie gibt 120 Minuten vor.

Zusammenarbeit spart Zeit



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Chefarzt Dr. Thomas Wittlinger Foto: Werner Heise

Grund für diese guten Versorgungszeiten sei die Zusammenarbeit zwischen dem kreiseigenen Rettungsdienst und den Asklepios Harzkliniken Goslar. Das bestätigt auch Wittlinger, der seit neun Monaten im Klinikum tätig ist. "Eine so gute Zusammenarbeit habe ich in meinen 25 Jahren davor nicht kennenlernen dürfen", so der Chefarzt. Alle Rettungswagen im Landkreis seien mit EKG-Geräten ausgestattet, die noch vom Notfallort aus die ersten Diagnose-Bilder über das Handynetz ins Klinikum übertragen. Hier würde dann ein Kardiologe das EKG bewerten. So schildert es der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Tobias Steffen. Das verschaffe Zeit, denn so könne die Klinik noch während des Patiententransportes alles vorbereiten, um bei der Ankunft bereitzustehen. Der Weg führt dann in der Regel nicht wie anders üblich auf die Intensivstation, sondern direkt ins Herzkatheter-Labor, wo das Herzkranzgefäß wieder eröffnet werde. In den letzten fünf Jahren habe man so 91,6 Prozent der Patienten helfen können. Bei knapp zwei Prozent sei eine Behandlung auf diese Art nicht möglich gewesen und nur einen Patienten habe man notfallmäßig operieren müssen.

Bundesweit würden 117 von 1.000 Herzinfarkt-Patienten versterben. In Goslar seien es nur 90. Erstellt wurde die Studie durch die FITT Stemi Gruppe. Sie sei die größte deutsche Studiengruppe mit insgesamt 254 Krankenhäusern, die sich mit dem Thema Herzinfarkt befasse.


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