Goslar. Nach 40 Dienstjahren verabschiedete die Leiterin der Polizeiinspektion Goslar, Petra Krischker, den Kollegen Ulrich Pförtner in den wohlverdienten Ruhestand. Die Vita von „Uli“, wie er von Freunden, Familie und Kollegen nur genannt wurde ist eine außergewöhnliche Geschichte innerhalb der Polizei Niedersachsen. Dies berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung.
Ulrich Pförtner habe seine Ausbildung bei der Polizei 1979 begonnen, nachdem er bereits vier Jahre als Maschinenschlosser gearbeitet hatte. Als Polizeihauptwachtmeister habe er 1982 seinen Dienst in Hannover in einem Aufklärungszug angetreten. Seine Aufgaben waren da bereits, Beweise nach Straftaten bei zum Beispiel Demonstrationen zu sammeln und zu dokumentieren.
1984 ging es dann in den Streifendienst nach Seesen. Hier wirkte Uli bis einschließlich 2005. Unterbrochen wurde diese Dienstzeit allerdings von einem schweren, privaten Motorradunfall im Jahre 1986. Ein Autofahrer war noch leicht angetrunken vom Vortag auf die Gegenspur geraten, auf der Uli unterwegs war. Die Folgen waren schwere Verletzungen, viele Operationen und eine lange Zeit im Krankenhaus. Wer aber den Badenhäuser kennt, der habe gewusst, dass er nicht so leicht unterzukriegen war. Vor allem sein damaliger Inspektionsleiter aus Goslar, Hans Reime, habe ihm am Krankenbett gesagt, dass er den jungen Polizeiwachtmeister Pförtner wieder in seinem Büro stehen sehen wolle. Die emotionalen Worte, die damals gefunden worden, hätten Uli dazu bewogen wieder ins Leben einzusteigen und seinen Dienst aufzunehmen. Nach einem Jahr konnte er dann tatsächlich auch im Büro seines Chefs stehen.
Der gehobene Polizeidienst
2002 kam für Uli der Aufstiegslehrgang in den gehobenen Polizeidienst. Er war nun Polizeikommissar und wechselte 2005 zur eingerichteten Verfügungseinheit nach Goslar. Hier lag sein Schwerpunkt nun auf Schwerlast- und Gefahrgutkontrollen, Geschwindigkeitsmessungen, Motorradkontrollen sowie die Begleitung von diversen Veranstaltungen und Demonstrationen im Landkreis Goslar.
Besonders und nicht selbstverständlich an Uli sei sein ausgeglichener Charakter und seine positive Einstellung. Ganze dreimal verlängerte er seine Dienstzeit und schob so seinen Ruhestand hinaus. Nicht weil er zu Hause keine Aufgaben gehabt hätte, nicht, weil er das Geld benötigte, sondern aus Liebe und Passion für den ausgeübten Beruf. Als „LKW-Papst“ bis weit über die Grenzen Goslars hinaus bekannt, war und ist Uli eine Koryphäe auf dem Gebiet der Schwerlastkontrollen und Ansprechpartner für viele Kolleginnen und Kollegen
Zeit für Privates
Petra Krischker habe Uli Pförtner im Rahmen einer kleinen Feierstunde für seinen geleisteten Dienst gedankt, für sein positives Wesen, seine Art und Offenheit mit der er bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beliebt war und wünschte ihm vor allem Gesundheit für die Zukunft. Ulrich Pförtner werde eine Lücke reißen, sowohl dienstlich als auch menschlich. Sein Fachwissen könne nicht „zwischen Tür und Angel übergeben werden“, sondern bedarf Vorbereitung und Planung, so Krischker.
Nun habe Uli Zeit und Lust sich um seine privaten Hobbys und Verpflichtungen zu kümmern. Sei es das Schlagzeugspielen, das Ablesen einer Wetterstation für den Deutschen Wetterdienst, seine Aufgaben als Alterspräsident der Feuerwehr Badenhausen oder auch seine Modelleisenbahn die jetzt endlich vom Dachboden geholt werden darf. Nur den LKW’s werde er in nächster Zeit aus dem Weg gehen.
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