Fakten statt Polemik: Asklepios wehrt sich gegen Vorwürfe

von Sandra Zecchino


Die Belastung im Pflege-Alltag werde durch die Unterfinanzierung verursacht, wehrt sich Asklepios. Foto: Alexander Panknin
Die Belastung im Pflege-Alltag werde durch die Unterfinanzierung verursacht, wehrt sich Asklepios. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Goslar. In einer Pressemitteilung unterstellt die Linke der Asklepios Klinik, sie hätte nicht die Gesundheit der Menschen zum Ziel, sondern ihren Profit. Deshalb fordert sie die Enteignung. Eine Forderung, die Ralf Nehmzow, Pressesprecher der Klinik, regionalHeute.de gegenüber als unsachlich und höchst polemisch verurteilt.


In der Pressemitteilung argumentiert der linke Ortsverbandsvorsitzende Karsten Färber, dass die Klinik gegen das Grundgesetz verstoßen würde. "Nach Art. 14 Abs. 2 soll Eigentum dem Wohle der Allgemeinheit dienen", so Färber. "Dies tut der Konzern im Falle des Goslarer Krankenhauses aber nicht. Daher sollte Asklepios nach GG Art. 14 Abs. 3 enteignet werden." Ein kommunales Krankenhaus sei dem Wohle der Allgemeinheit verpflichtet, schließt er.

Den Vorwurf und die Forderung der Linken nach Enteignung sei unsachlich und höchst polemisch, entgegnet Nehmzow. "Die ihr zugrunde liegenden Behauptungen entsprechen nicht den Tatsachen, sind leere Phrasen und absurd."

Die Faktenlage


Es gäbe keine Kündigungswelle im Asklepios und die Fluktuation von Mitarbeitern in den Harzkliniken bewege sich im für alle Unternehmen ganz normalen Bereich, legt Nehmzow dar. "Im vergangenen Monat hatten wir keine einzige Überlastungsanzeige, und insgesamt sind diese Anzeigen bei uns stark rückläufig", betont er. Insgesamt würde sich die Situation verbessern, da beispielsweise mehr Pflegekräfte eingestellt werden als ausscheiden.

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Ralf Nehmzow, Pressesprecher der Asklepios Harzklinik. Foto: Asklepios



Insgesamt habe sich die Belastung im Pflege-Alltag verdichtet. "Das ist nicht die Schuld der Klinikträger, sondern verursacht durch die chronische Unterfinanzierung der Versorgung seitens der Länder und der Kostenträger", stellt Nehmzow klar. Diese Tatsache werde leider bei dem Thema Pflegekräfte meist nicht richtig in der Bevölkerung zur Kenntnis genommen.


"Die Lösung kann nur lauten: Um die Arbeitsbelastung in der Pflege – zum Wohle der Patienten – zu reduzieren, müssen die Kliniken durch eine höhere Fallpauschale in die Lage versetzt werden, mehr Pflegekräfte einzustellen und einstellen zu können", betont er. Seit Jahrzehnten seien Klinikträger einem kontinuierlichen Spardiktat unterworfen, um einerseits wirtschaftlich zu bleiben und andererseits die bestmögliche Versorgung der Patienten sicherzustellen.

Gewinnstreben: Kritik geht an der Sache vorbei


Diese gebetsmühlenartig immer wieder mal vorgebrachte Kritik des Gewinnstrebens sei nicht neu, dafür aber oberflächlich, unehrlich und gehe inhaltlich an der Sache vorbei, kritisiert Nehmzow weiter. "Jeder in der Branche - auch niedergelassene Ärzte oder Physiotherapeuten beispielsweise - müssen wirtschaftlich denken und arbeiten. Hier übt niemand Kritik, warum auch, das ist ganz normal!"

Asklepios investiere als Familienunternehmen seine Gewinne überwiegend wieder ins Unternehmen. Das geschehe zum Wohl der Patienten und zur Sicherung der Arbeitsplätze. "Die Harzkliniken haben seit der Übernahme im Jahr 2003 insgesamt mehrere Millionen Euro in die Standorte investiert", fasst Nehmzow zusammen. Das sei mehr als in den Harzkliniken erwirtschaftet wurde. "Diese Investitionen kommen den Menschen in der Region zu Gute", schließt Nehmzow.


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