Goslar. Am gestrigen Dienstagvormittag ist eine Goslarerin, eine 70-jährige Dame, Opfer von Trickdieben geworden. Der unbekannte Betrüger klingelte gegen 10:00 Uhr an der Eingangstür ihres Wohnhauses im Hubertusweg und gaukelte ihr vor, alte TV-Geräte ankaufen zu wollen. Man habe die Anwohner in den letzten Tagen durch entsprechende Einwurf-Sendungen informiert. Aufgrund tatsächlich mehrerer im Haus befindlicher TV-Altgeräte ließ sie den Mann daraufhin hinein. Anschließend suchten beide Personen die entsprechenden Räumlichkeiten auf. Dies berichtet die Polizei.
Trickdieb lenkte Seniorin ab
Hier fragte er zudem nach alten Büchern und Schmuckgegenstände. Nachdem sie ihn den Inhalt mehrerer Schmuckkästchen gezeigt hatte, wurde von dem Mann ein Defekt an einer Tür vorgetäuscht, sodass die Goslarerin kurzfristig abgelenkt wurde.
Diese Zeit nutzte er aus, entwendete mehrere Schmuckgegenstände und begab sich anschließend unter Angabe, seinen Partner und ein Fahrzeug zum Abtransport der TV-Altgeräte holen zu wollen, wieder aus dem Gebäude.
Unmittelbar danach fuhr ein Transporter mit weißer Führerkabine und schwarzer Plane mit weißer, gewellter Aufschrift am Gebäude vorbei.
Die Person wurde mit zirka 35 Jahre alt, zirka 160 Zentimeter groß, schlanke Figur, kurze dunkle Haare, leicht gebräunte Haut, gepflegtes Äußeres, sprach akzentfreies Hochdeutsch ohne Dialekt, bekleidet mit einer kurzen dunklen Hose, einem langem dunklen Oberteil und blau-weißen Turnschuhen beschrieben.
Die unmittelbar nach Bekanntwerden der Straftat eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen führten bislang nicht zur Feststellung des Täters.
Die Polizei Goslar hat die Ermittlungen dazu aufgenommen und bittet Personen, die vor bzw. nach dem Tatzeitraum am Dienstag, 4. August, zwischen 10:00 und 11:00 Uhr, möglicherweise eine oder mehrere verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Hubertuswegs oder der unmittelbaren Nähe festgestellt oder entsprechende Beobachtungen gemacht haben oder andere sachdienliche Hinweise geben können, sich unter 05321/339-0 zu melden.
Unter Hinweis auf unsere bereits in der Vergangenheit wiederholt ergangenen Tipps weisen wir an dieser Stelle noch einmal auf Folgendes hin:
Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.
Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser):
Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen? Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung?
Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug oder Glas Wasser) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür gesperrt.
Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen. Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.
Weiterer Tipp
Sollten Sie zurzeit überlegen, Gold, Schmuck, Pelze oder andere Wertsachen verkaufen zu wollen, wird geraten, auf Anzeigen oder Flyer, die mit diesem Thema werben, mit Bedacht zu reagieren.
Es wird empfohlen, sich schon im Vorfeld selbst einmal ein Bild über Gewicht und Zustand der Gegenstände zu machen und nicht blind auf die Angaben möglicher Ankäufer zu vertrauen.
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