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Filmkritik: Bastille Day

Bastille Day  - CIA-Mann Sean Briar (Idris Elba) und der US-Amerkanische Taschendieb Michael Mason (Richard Madden) machen gemeinsame Sache, um den Verschwörern das Handwerk zu legen. Foto: Studio Canal
Bastille Day - CIA-Mann Sean Briar (Idris Elba) und der US-Amerkanische Taschendieb Michael Mason (Richard Madden) machen gemeinsame Sache, um den Verschwörern das Handwerk zu legen. Foto: Studio Canal | Foto: Studio Canal



Goslar. Paris wird zum Schachbrett: In eine Verschwörung, die bis in die höchsten Instanzen der französischen Regierung reicht, gerät der gerissene Taschendieb Michael Mason (Richard Maddon). Der US-Amerikaner stiehlt in Paris eine Tasche und verübt so wenig später unfreiwillig einen Bombenanschlag mitten in Paris. CIA-Agent Sean Briar erhält den Auftrag, Mason noch vor den französischen Ermittlern zu fassen. Es beginnt eine holprige Verfolgungsjagd, an dessen Ende Michael Mason geschnappt wird.

Aber Mason ist mehr oder weniger unschuldig und bleibt der Einzige, der zu den wahren Drahtziehern hinter dem Anschlag führen kann. Diese tarnten sich als politische Aktivisten, um für ihren ersten Anschlag eine junge Französin zu gewinnen. Allerdings verbirgt sich hinter den Aktivisten eine verschworene Gruppe der ranghöchsten Polizisten. Unterdessen verbreitet sich im Internet die Nachricht, dass weitere Anschläge folgen sollen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Zuerst gilt es für Briar und Mason die junge Französin, zu finden. Während der französische Innenminister (José Garcia) gemeinsame Sache mit der Spezialeinheit der Polizei macht, stiften die Hintermänner im Anonymous-Stil via Internet Chaos und Regierungskritiker zu Unruhen am französischen Nationalfeiertag an, der traditionell an den Sturm auf die Bastille erinnert.


Bastille Day ist ein grundsolider Action-Thriller, wie er nach den Anschlägen in Paris und Brüssel aktueller nicht sein könnte. Hinzu kommt eine gehörige Portion Authentizität in der Umsetzung: Das Drehbuch von Andrew Baldwin kommt ohne übertriebene Explosionen und lästige Liebesgeschichten aus. Die Drahtzieher hinter der Verschwörung bedienen sich für ihr Vorhaben des Internets und provozieren mit gefälschten Gewaltvideos von Polizisten gegen Zivilisten einen Aufstand in der Hauptstadt. Die Macht des Internets oder das Ausnutzen der Psychologie der Masse in sozialen Netzwerken - was könnte da aktueller sein?

Regisseur James Watkins, der in seinen vorherigen Filmen ("Eden Lake" und "The Descent 2") eher im Horror-Genre angesiedelt war, bringt einen spannenden und vor allem realistischen Wettlauf gegen die Zeit auf die Leinwand. Beispielhaft ist die Verfolgungsjagd von Briar und Mason zu Beginn: Tollpatschig stolpernd lässt er den genialen Taschendieb, der noch nicht ahnt in welche Lage ihn sein letzter Schnapper gebracht hat, über die Dächer von Paris fliehen. Elegant sieht das nicht aus. Man könnte meinen, dass genau mit solchen Szenen die Nähe zur Realität unterstrichen werden soll.

Wer wissen möchte, welchen Coup die Verschwörer planen, kann sich Bastille Day noch im Cineplex ansehen und sich auf einen nervenaufreibenden Action-Thriller mit angenehm authentischen Charakteren freuen.

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