Goslar. Dr. Oliver Junk wurde im NDR-Fernsehen dafür kritisiert, dass er seiner Ankündigung, den großen Wohnungs-Leerstand in der Stadt für Flüchtlinge nutzbar zu machen, keine Taten folgen ließe. So sagte Dirk Lienkamp, Sprecher des Landkreises Goslar, er habe keine Informationen über zusätzlichen Wohnraum in der Stadt. Junk kritisiert derweil die Landesregierung.
Dem Fernsehbericht zufolge, hätte Junk in deutschen und internationalen Medien auf den Bevölkerungsschwund in Goslar hingewiesen und dabei die leerstehenden Wohnungen zur Flüchtlingsunterbringung ins Gespräch gebracht, ohne jedoch über Wohnungen zu verfügen. Der Großteil der ungenutzten Wohnungen befindet sich derzeit nämlich in Privatbesitz. Im NDR rechtfertigt sich der Oberbürgermeister nun: "Vielleicht war ich mit meinen Gedanken, die ich im vergangenen November in Goslar geäußert habe, auch schneller dran als der eine oder andere." Der Landkreis Goslar sollte zunächst insgesamt 708 Flüchtlinge im laufenden Jahr aufnehmen, rechnet nun aber mit mindestens 1.500. "Wenn uns die Stadt Goslar entsprechenden Wohnraum zuweisen könnte, hätten wir weniger Not", so Landkreis-Sprecher Lienkamp im Fernsehbeitrag von "Hallo Niedersachsen".
Dem Beitrag zufolge hätte der Landkreis der Stadt bisher 250 Flüchtlinge zugewiesen, von denen die Hälfte in Pensionen untergebracht werden mussten. Nun hätte die Stadt der Landkreisverwaltung weitere 25 Wohneinheiten zur Verfügung gestellt, die größtenteils in einer Straße liegen würden. Der Landkreis befürchtet bei Unterbringung von Flüchtlingen in diesen 25 Wohnungen allerdings einen sozialen Brennpunkt.
[image=5e17661a785549ede64d05dc]Oberbürgermeister Junk kritisiert im NDR auch Innenminister Pistorius: "Ich habe nicht das Gefühl, dass das Thema durch die Landesregierung adäquad beantwortet wird." Junk vertritt dort die Auffassung, dass die Flüchtlingsproblematik von den Kommunen in Deutschland gelöst werden könnte. Die Stadt Goslar würde dann ihren Teil dazu beitragen. Den kompletten Fernsehbericht des NDR sehen Sie hier.
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