Fördergelder für die Gesundheitsregion Goslar

von Robert Braumann


Kirsten Bittner (Heimleiterin der Theresienhof Goslar GmbH), Mark Wilke (Abteilungsleitung Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe), Frank Dreßler (Leiter des Fachbereichs für Jugend, Familie und Soziales beim LK Goslar), Landrat Thomas Brych und Angelo Nobile (Standortleitung der Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe Braunschweig-Goslar) (von links) freuen sich, dass die harte Arbeit der vergangenen Monate von Erfolg gekrönt ist, und Fördermittel des Landes in ein wichtiges Projekt der Gesundheitsregion Goslar fließen. Foto: Landkreis Goslar
Kirsten Bittner (Heimleiterin der Theresienhof Goslar GmbH), Mark Wilke (Abteilungsleitung Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe), Frank Dreßler (Leiter des Fachbereichs für Jugend, Familie und Soziales beim LK Goslar), Landrat Thomas Brych und Angelo Nobile (Standortleitung der Neuerkeröder Qualifizierungsbetriebe Braunschweig-Goslar) (von links) freuen sich, dass die harte Arbeit der vergangenen Monate von Erfolg gekrönt ist, und Fördermittel des Landes in ein wichtiges Projekt der Gesundheitsregion Goslar fließen. Foto: Landkreis Goslar | Foto: Landkreis Goslar



Goslar. In die Gesundheitsregion Goslar werden in Kürze Fördermittel des Landes in Höhe von 100.000 Euro fließen. Dies ist das Ergebnis eines Förderantrages, den die „Steuerungsgruppe Gesundheitsregion Goslar“ erfolgreich beim Land Niedersachsen gestellt hat.

Konkret geht es um ein Projekt, das sich die berufliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Sozial- und Gesundheitsberufen zum Ziel gesetzt hat.Erarbeitet wurde die zukunftsweisende Projektidee von den Neuerkeröder Qualifizierungsbetrieben, der Altenpflegeeinrichtung Theresienhof Goslar GmbH und dem Landkreis Goslar. Die gemeinsame Mission sieht vor, Menschen mit Flüchtlingshintergrund die nötige Unterstützung zu bieten, dass sie aus sich heraus eine Perspektive für eine nachhaltige und selbstbestimmte Teilhabe am Arbeitsleben und in der Gesellschaft entwickeln. Für Frank Dreßler, Leiter des Fachbereichs für Familie, Jugend und Soziales beim Landkreis Goslar, ist das Projekt gleich in zweierlei Hinsicht wegweisend: „Eine erfolgreiche Umsetzung vorausgesetzt, können wir mit unserem Konzept zwei aktuelle Trends bedienen. Zum einen begegnen wir dem Fachkräftemangel im Bereich der Sozial- und Gesundheitsberufe, und zum anderen können wir Flüchtlingen eine echte berufliche Perspektive hier bei uns in der Region bieten.“ Auch Goslars Landrat Thomas Brych, der die Leitung der Steuerungsgruppe innehat, ist hocherfreut über die Nachricht aus dem Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie. „Für die Gesundheitsregion Goslar sind die Fördermittel ein wichtiges Signal. Der in der „Steuerungsgruppe Gesundheitsregion“ erarbeitete Antrag wird bewilligt, und wir können mit dem nun initiierten Vorhaben einen wichtigen Schritt nach vorne machen. Parallel zu diesem echten Erfolg für die Gesundheitsregion, arbeiten wir an einer Smartphone-App, die einen gezielten Überblick über alle Gesundheitsangebote im Landkreis bieten soll“, so der Chef der Goslarer Kreisverwaltung. Kirsten Bittner, Heimleiterin der Theresienhof Goslar GmbH, sieht in der Kooperation die grundlegende Intention der Gesundheitsregion verwirklicht. „Im Kern soll die Gesundheitsregion den Netzwerkgedanken fördern. Ich bin überzeugt, dass uns dies bei der Erarbeitung des Konzeptes hervorragend gelungen ist. Verschiedene Partner ziehen an einem Strang, schaffen Synergien und stellen am Ende etwas mit einem echten gesellschaftlichen Mehrwert auf die Beine“, erläutert Kirsten Bittner.

Hintergrundinformationen


Mit dem Projekt zur beruflichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Sozial- und Gesundheitsberufen sollen Flüchtlinge mit langfristiger Bleibeperspektive durch Praktika und Hospitationen einen ersten Einblick in die hiesigen Arbeitsbedingungen in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft erhalten. In einem weiteren Schritt soll schließlich die Überleitung in ein Ausbildungs- und Beschäftigungssystem geschaffen werden.
Asylbewerber und Geduldete sollen dadurch schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt integriert werden. Mit dem Projekt wird ein ganzheitlicher Förderansatz verfolgt und es umfasst alle Aktivitäten, mit denen ein Integrationsfortschritt unter Verringerung und Vermeidung der Hilfebedürftigkeit der teilnehmenden Flüchtlinge erreicht werden kann. Einen entscheidenden Baustein zur erfolgreichen Integration bildet dabei die weiterführende berufsbezogene Sprachqualifizierung. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, die Fach- und Hilfskraftquote in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft im Landkreis Goslar zu erhöhen.

20 Teilnehmer


Das Angebot der beruflichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund soll im Projektzeitraum von zwei Jahren für bis zu 20 Teilnehmende vorgehalten werden. Die Zuweisung der Teilnehmenden kann über das Jobcenter Goslar, die Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar und weitere Einrichtungen der Flüchtlingshilfe erfolgen. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig und kann vom Teilnehmenden jederzeit beendet werden.
Im Zeitraum von 24 Monaten sollen zwei Durchläufe mit jeweils zehn Teilnehmern angeboten werden. Ein Durchlauf ist mit einer Mindestdauer von zwölf Monaten angesetzt. Scheiden Teilnehmer innerhalb der ersten drei Monate aus, können die Plätze neu- respektive nachbesetzt werden. Ab dem vierten Monat entscheidet die sozialpädagogische Fachkraft ob die Nachbesetzung je Einzelfall noch als zielführend bewertet werden kann.

Im Projektzeitraum erhalten die Teilnehmer gezielte Sprachförderung und hospitieren in den Berufsfeldern Pflege, Hauswirtschaft, Gemeinschaftsverpflegung sowie Kaufmann und –frau.
Für die jeweiligen Berufsfelder liegen entsprechende Qualifizierungsbögen bereit. Eine Hospitation jedes Teilnehmers in allen Berufsfeldern ist wünschenswert aber keine Voraussetzung. Die wöchentliche Teilnahmezeit an der Maßnahme beträgt 30 Stunden, kann im Einzelfall jedoch auf 20 Stunden festgelegt werden.

Die „Steuerungsgruppe Gesundheitsregion Goslar“ ist Pflichtbestandteil für die Anerkennung und Förderung einer Gesundheitsregion durch das Land. Die Steuerungsgruppe, dessen Leitung in den Händen von Landrat Thomas Brych liegt, setzt sich zusammen aus den wesentlichen Akteuren des Gesundheitswesens im Landkreis Goslar. Als weitere Pflichtbestandteile sind die Gesundheitskonferenz und die Arbeitsgruppen, die sich mit der Entwicklung konkreter Projekt befassen, zu benennen.