Förderung: Mit 50.000 Euro gegen den Ärztemangel im Landkreis

Am Praxisstandort Goslar wird ein weiterer voller Kassenarztsitz gefördert.

Das Team der Praxis von Frau Dr. Christiane Rose freut sich über den Besuch vom Landkreis. Landrat Dr. Alexander Saipa hatte einen Förderbescheid über 50.000 Euro dabei.
Das Team der Praxis von Frau Dr. Christiane Rose freut sich über den Besuch vom Landkreis. Landrat Dr. Alexander Saipa hatte einen Förderbescheid über 50.000 Euro dabei. | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Mit 50.000 Euro fördert der Landkreis Goslar die Anstellung von Dr. Doreen Bohnsack in der Praxis von Dr. Christine Rose. Das Geld aus dem Förderprogramm zur Stärkung der kassenärztlichen Versorgung im Kreisgebiet fließt für einen vollen Kassenarztsitz am Praxisstandort in Goslar, wie der Landkreis in einer Pressemitteilung berichtet.



Landrat Dr. Alexander Saipa betonte bei der Übergabe des Förderbescheides im Beisein von Erstem Kreisrat Frank Dreßler, Gabriela Schacht (Leiterin des Fachbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz) und dem Praxisteam, dass der Kreistag erst jüngst einen einstimmigen
Beschluss für eine überplanmäßige Aufwendung im Rahmen der Förderrichtlinie gefasst hat. Dr. Saipa wertet dies als klares Zeichen für den Erfolg des Programms. In diesem Jahr hätten bereits fünf Förderungen im Landkreis erfolgreich abgewickelt werden können, drei davon in der Stadt Goslar.


Fokus auf den Oberharz


Nach der Förderung von Praxen in Goslar und Bad Harzburg will der Landkreis laut Aussage des Landrates sein besonderes Augenmerk im kommenden Jahr verstärkt auf den Oberharz legen. „Die Versorgung in unseren Städten am Harzrand kann als gut bezeichnet werden, im Oberharz zeichnet sich jedoch ein Mangel ab, der sich in den kommenden Jahren vermutlich noch verschärfen wird. Hier wollen wir mit unserem Förderprogramm Anreize schaffen, damit die Versorgung vor Ort sichergestellt werden kann.“


Allgemeinmedizin unter erheblichem Druck


Landrat Saipa machte jedoch auch deutlich, dass das Förderprogramm des Landkreises allein nicht ausreichen wird, zumal seine Verwaltung per se keine originäre Zuständigkeit für die kassenärztliche Versorgung habe. Frau Dr. Rose, in deren Praxis – sie eingeschlossen – inzwischen fünf Fachärztinnen sowie eine Fachärztin als Übergangsassistentin und ein Arzt in Weiterbildung beschäftigt sind, dankt dem Landkreis für die Förderung: „Jeder Euro, der hier investiert wird, ist nachhaltig angelegt. Umso mehr freuen wir uns über die Förderung des Landkreises, die es uns ermöglicht, die Arbeitsplätze unseren beiden neuen Kolleginnen (*Anmerkung der Redaktion – neben Frau Dr. Bohnsack wurde eine weitere Ärztin namens Übel-Jordan eingestellt) zeitgemäß auszustatten. Mit diesen Mitteln können
wir unter anderem ein Ultraschallgerät für unseren Standort in Oker anschaffen.“

Die erfahrene Medizinerin berichtete den Gästen vom Landkreis jedoch auch, dass die Allgemeinmedizin unter erheblichem Druck stehe. „Die traditionelle Einzelpraxis kann den wachsenden administrativen Aufwand kaum noch allein bewältigen. Und dennoch bleibt das stabile Verhältnis zwischen Arzt und Patient – das Gespräch, die Kenntnis der Biografie – das Herzstück unseres Fachs. Es gleicht mitunter der Quadratur des Kreises, beides zusammenzuführen“, so Dr. Christine Rose.

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