Vienenburg. Zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Wild und Bunt – Aufbruchstimmung der 60er und 70er Jahre“ am vergangenen Donnerstag konnte der Vorsitzende des Heimatmuseumsvereins Vienenburg e. V., Hans-Joachim Bienert, rund 50 anwesende Vereinsmitglieder, Vertreter des Goslarer Rates und der Verwaltung, sowie Gäste im Obergeschoß des Heimatmuseums begrüßen.
In seiner Begrüßung spannte der Vorsitzende den Bogen von der Bedeutung eines Heimatmuseums über die zahlreichen Aktivitäten des Vereins und den noch zu klärenden zukünftigen Standort des Vienenburger Heimatmuseums bis zur aktuellen Ausstellung. „Nicht nur die ganz alten Zeiten interessieren uns, auch die noch nicht so lange zurückliegenden Jahre, an die sich die meisten gut erinnern, sind einer Rückbetrachtung wert“ so Bienert. In ihrer folgenden Laudatio holte die Bürgermeisterin der Stadt Goslar, Renate Lucksch, sehr detailreich und humorvoll viele Ereignisse aus Politik, Kultur, Sport, Musik und Mode der 60er und 70er Jahre in Erinnerung.
Große Ereignisse wie die Mondlandung, die Ostpolitik, die olympischen Spiele in München, der Vietnamkrieg sind markante Meilensteine der Zeit gewesen. Aber wer denkt im Rückblick nicht auch an die Mode der langen Haare bei der männlichen Jugend und die vielgescholtenen Miniröcke der jungen Damen zurück? Vieles konnte Sie dabei aus Ihren eigenen Erfahrungen der Jahre berichten. Im Anschluss ging der Ausstellungskurator des Heimatmuseumsvereins, Martin Mahnkopf, auf weitere, vor allem kulturelle Eckpunkte aus Musik und Film ein und stellte den Bezug zu den in ausgestellten Exponaten her. Da gibt es eine Vielzahl von Schallplatten, Film- und Werbeplakate aus der Zeitepoche zu sehen. Auch ein Motorrad aus dem Jahr 1968 sowie Kleidungsstücke in der Mode der Jahre und ein kleines „Wohnzimmer“ mit Sofa und Tischchen vor einer bunten Tapete darf nicht fehlen. Ebenso sind etliche technische Geräte vom Tonbandgerät über Fernseher und Fotokameras zu bewundern. Bei letzterem stellte Mahnkopf die Verbindung zu Reinhold Heidecke her. Herdecke, aufgewachsen in Vienenburg, Begründer der berühmten Braunschweiger Rollei-Fotowerke legte den Grundstein für die in der 60er und 70er begehrten Fotokammeras. Er wurde schon früh durch seinen Konfirmationsspruch „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe“ für sein späteres Wirken geprägt . Der offiziellen Eröffnung folgten noch lange und angeregte Gespräche in der stimmungsvoller Atmosphäre der „wilden und bunten“ Zeit.
Die Ausstellung ist ab dem 6. Dezember jeden zweiten Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr im Heimatmuseum Vienenburg, Schulstraße 24a, zu besichtigen.
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