Goslar. Inmitten der Borkenkäferkatastrophe und des Klimawandels unterstützt die Stadt Goslar die Wiederbewaldung der Kahlflächen im Stadtwald. Hierzu pflanzt die Stadtforst im Herbst 2020 und Frühjahr 2021 ein Vielfaches an jungen Bäumen im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Konkret ist geplant, auf etwa 70 Hektar, das entspricht etwa der Größe von 100 Fußballfeldern, rund 333.000 Pflanzen in den Waldboden zu bringen. Das berichtet die Stadt Goslar in einer Pressemeldung.
Dabei handelt es sich um eine bunte Mischung von Baumarten, die an die Gegebenheiten des jeweiligen Standortes wie Wasser- und Nährstoffversorgung und die jeweilige Höhenlage angepasst sind. Bei der Auswahl der Baumarten flossen außerdem Faktoren ein, die sich durch den Klimawandel bereits ändern. So kämpfen die Harzer Bäume seit Jahren mit höheren Temperaturen und Trockenheit. Gepflanzt werden 192.000 Buchen, 47.000 Traubeneichen, 35.000 Douglasien und 22.000 Roteichen. Aber auch Baumarten wie Lärche, Bergahorn, Linde, Weißtanne und Küstentanne bereichern den Wald.
"Hoher Ausfall durch Trockenheit ist erschreckend"
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk überzeugte sich am Mittwoch vom Arbeitsfortschritt der eigesetzten Mitarbeiter eines beauftragten Forstunternehmens. Er zollte den Arbeitern Respekt für die extrem anstrengende Arbeit häufig an steilsten Hängen und lobte ehrenamtliche Initiativen. „Ich freue mich, dass sich besonders in diesem Jahr so viele Menschen in ihrer Freizeit für unseren Stadtwald engagieren, Bäume pflanzen, Schutzgatter bauen, Pflanzaktionen und Spendenaufrufe organisieren. Dafür möchte ich danke sagen.“ Wolfgang Lebzien, Leiter der Goslarer Stadtforst, erklärte, dass viele junge Bäume, die in den vergangenen Jahren gepflanzt wurden, dem Wassermangel zum Opfer fielen. „Der hohe Ausfall durch Trockenheit ist erschreckend. Fast ein Drittel, der in dieser Pflanzperiode zu pflanzenden Jungpflanzen fallen auf Nachbesserungen.“
Der Rat der Stadt Goslar beschloss, der Stadtforst für den Wirtschaftsplan 2020 über die zunächst eingeplanten Mittel in Höhe von 335.000 Euro zusätzlich 145.000 Euro für die Wiederbewaldung zur Verfügung zur stellen. Diese Maßnahmen werden durch Land und Bund gefördert. „Klar ist aber auch, dass alle Pflanzaktionen seitens Freiwilliger und der Stadtforst nur einen Teil der bisher durch den Borkenkäfer und Sturm entstandenen Kahlflächen wieder bestocken können“, so Lebzien. Den größten Teil werde die Natur durch natürlichen Pflanzenanflug leisten müssen.
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