Goslar. Die beiden Skulpturen, die 1999 ihren Standort in der Abzucht fanden und dann beim Hochwasser 2017 zum einen beschädigt wurden, zum anderen aber auch als Treibgutfänger für einen Rückstau sorgten und aus dem Bachbett entfernt wurden, sind nun an die Abzucht vor der Stubengalerie zurückgekehrt. Sie wurden allerdings so installiert, dass sie bei kommenden Hochwasserereignissen kein Hindernis mehr darstellen. Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Erster Stadtrat Burkhard Siebert sowie Christoph Gutmann, Fachdienstleiter Kultureinrichtungen und wissenschaftliche Dienste haben am gestrigen Dienstag die reparierten Kunstwerke an ihrem veränderten Standort präsentiert. Dies berichtet die Stadt Goslar in einer Pressemitteilung.
Die Kunstkommission hätte seinerzeit das Bachbett als Standort für die beiden Freilichtobjekte „Giraffe“ und „Pendel“ des Metallbildhauers Ulrich Schmied empfohlen. Dort hätten die Skulpturen bis zum Jahrhunderthochwasser am 26. Juli 2017 gestanden. Die Wassermassen beschädigten die Werke, außerdem sei diverses Treibgut an ihnen hängengeblieben. Es habe sich ein Rückstau gebildet. Als sich die Fluten gelegt hatten, wurden „Giraffe“ und „Pendel“ mit einem Bagger aus der Abzucht gehoben und im Betriebshof eingelagert.
Der neue Standort sei vom Fachdienst Kultureinrichtungen und wissenschaftliche Dienste gemeinsam mit der Unteren Wasserbehörde, der Unteren Denkmalschutzbehörde, der Bauordnung und schließlich auch der Feuerwehr abgestimmt worden. Sie hätten zahlreiche Varianten einer Neuplatzierung diskutiert, bis sich die jetzt umgesetzte Installation herauskristallisierte: Die Skulpturen wurden auf Konsolen gestellt, die an den Ufermauern montiertet sind. Sie schweben nun quasi nahe den ursprünglichen Aufstellungsorten. Das Pendel sollte zunächst auf der Mauerkrone seinen Platz finden. Dort könnte es aber den Sandsackbarrieren im Weg sein, die die Feuerwehr bei einem Hochwasser auftürmen müsste.
Es folgte der Weg durch die Gremien. Nach Empfehlung durch die Kunstkommission seien die Beschlüsse im Ausschuss für Weltkulturerbe, Stadtgeschichte und Kultur sowie dem Verwaltungsausschuss jeweils einstimmig zu Gunsten der Planung gestoßen. Zunächst habe noch die Ufermauer erhöht werden und der Winter vorbeigehen müssen. Dann sei die Corona-Pandemie gekommen. Nun habe die Verzögerung ein Ende. Mit frischer Farbbeschichtung durch die Firma Kreutzer und Beseitigung der Hochwasser- und Bergungsschäden sowie Herstellung der Halterungen durch die Schlosserei Struebing erhalten die Skulpturen ihren Platz – zur Freude nicht nur von Gudrun Tiedt und Antje Stoetzel-Tiedt aus der benachbarten Stubengalerie und der Passanten, sondern auch als Signal für die Kultur an der Abzucht: im Zinnfigurenmuseum, im Goslarer Museum, dem Museumsufer und demnächst im Kulturmarktplatz.
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