Goslar. Unsere Straßenserie widmen wir in dieser Woche einem der vielfältigen Orte in der oberen Altstadt Goslars - Der Frankenberger Plan. Das Gesamtbild wird hier von der Frankenberger Kirche, dem ehemaligen Hospital Kleines Heiliges Kreuz, einem Brunnen, der die Mitte des Platzes markiert, sowie von einem Künstlerhaus und weiteren Fachwerkhäusern geprägt.
Am Ende der Frankenberger Straße, die von der Bähringer Straße hinauf in Richtung oberer Altstadt führt, befindet sich die Platzanlage, dessen Straßen mit Frankenberger Plan benannt sind. Ursprünglich wurde der Platz vermutlich als Marktplatz im frühen 12. Jahrhundert angelegt. Hier befindet sich das Kleine Heilige Kreuz, eines von den zehn Hospitälern, die es einst in Goslar gab. Wie das St. Annenhaus oder das Große Heilige Kreuz wurde auch dieses später für die Kranken- und Armenpflege genutzt. Im Kleinen Heiligen Kreuz fand noch bis 1983 Altenpflege statt. Mittlerweile befindet sich das Gebäude in der Gemeindenutzung und bietet unter anderem Platz für Begegnungen nach Gottesdiensten.
[image=5e1769bf785549ede64d6383]Im Inneren befinden sich neben etwas größeren Räumen vor allem kleine Kammern, die einmal einzelne pflegebedürftige Personen beherbergten. Einer dieser Kammern ist heute als Erinnerungsraum an den Bibelübersetzer Herman Menge (geboren 1841 in Seesen) eingerichtet. Der Kundige in den alten Sprachen widmete sich nach seiner Pensionierung der Übersetzung der Bibel und ließ sich dafür endgültig 1905 in einem Haus in der Thomassstraße nieder. Rechts neben dem Kleinen Heiligen Kreuz befindet sich das Küsterhaus mit Durchgang zur Kirche. Ein weiteres Tor befindet sich rechts daneben, welches zum ehemaligen Kloster und heutigen christlichen Altenheim führt.
Der Brunnen
Schon häufig wurde der Brunnen aufgearbeitet, heute scheint er allerdings wieder sanierungsbedürftig zu sein. Foto:
Mehrmalig wurde der Brunnen in der Mitte der Platzanlage schon aufwendig neu bemalt, erblasste jedoch angesichts der Witterung nach einigen Jahren wieder. Nach den Sanierungen war dieser immer ein echter Hingucker: In kräftigem Rot mit leuchtenden blauen, gelben und grünen Akzenten erstrahlte dann ein ganz besonderer Brunnen in der Stadt. Auffällig ist trotz erblasster Farbe der starke Kontrast zur unteren Brunnenschale, welche aus einer anderen Zeit zu stammen scheint als die Obere. Die Brunnenfigur stammt von Professor Fürstenberg und wurde im Zuge der Umgestaltung im Jahr 1951 angebracht.
Die höchste Kirche der Stadt
Blick auf die Frankenberger Kirche aus Richtung der Straße Am Beek. Foto:
Seit dem 12. Jahrhunderts steht die Frankenberger Kirche, eigentlich die Kirche St. Peter und Paul, auf dem Frankenberg als höchstgelegene der Stadt. Außerdem liegt sie dem Bergwerk am nächsten und wurde somit auch die Pfarrkirche der Bergleute die im Frankenberger Viertel lebten. Die Kirche war zudem Teil der Stadtbefestigung, dessen Überreste hier noch heute gut zu sehen sind. Aus Richtung des Nonnenwegs, auf der Turmseite der Frankenberger Kirche, ist heute noch deutlich zu erkennen, wie dieser in die Stadtmauer integriert gewesen ist.
Das Künstlerhaus
Ein Selbstbildnis des Künslers und Bildhauers Gerhard Baral. Foto:
"Jeder Tag Atomkraft ist ein Tag zu viel" heißt es auf einem Schild vor dem Haus, das im Vergleich zu seinem Umfeld ein wenig aus der Reihe fällt. Seit vielen Jahren gehört dieses dennoch zum Gesamtbild am Frankenberger Plan. Mit seinen Skulpturen, Portraitköpfen und Anti-Atomkraft-Botschaften vor der Haustür zieht der Bildhauer Blicke der Besucher des Platzes auf sich.
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