Goslar, deine Straßen - Die Charley-Jacob-Straße

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Unsere Serie führt uns heute in die Charley-Jacob-Straße. Die Entstehung des Namens liegt noch gar nicht so lange zurück. Foto: Anke Donner
Unsere Serie führt uns heute in die Charley-Jacob-Straße. Die Entstehung des Namens liegt noch gar nicht so lange zurück. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Goslar. Zwischen der Kornstraße und der Breiten Straße und in unmittelbar Nähe zum MArktplatz, liegt die Charley-Jacob-Straße.

Und auch die Entstehungsgeschichte der Charley-Jacob-Straße führt uns zurück in die Geschichte der Kaiserstadt. Doch dieses Mal nicht viele Jahrhunderte, sondern nur einige Jahrzehnte.

Die Charley-Jacob-Straße ist nach dem jüdischen Goslarer Bürger Charley Jacob benannt, der mit seiner Frau Emma und den Söhnen Manfred und Hans-Peter im Februar 1945 in das KZ Theresienstadt deportiert wurde. Nach seiner Befreiung hat sich Charley Jacob besonders um jüdische Kinder und Jugendliche gekümmert und sich für die Aussöhnung zwischen Juden und Christen bemüht.

Bis 1935 trug die Straße den Namen Judenstraße, weil Juden dort Handel betreiben durften. Später wurde sie dann von den Nationalsozialisten in die Kurze Straße umbenannt. Nach dem Tod Charley Jacobs beschloss der Rat der Stadt 1972 die Straße nach ihm zu benennen und somit an die Opfer des Völkermordes zu erinnern. Von den damals 50 jüdischen Bürgern Goslars wurden 16 ermordet.

Heute ist in der Charley-Jacob-Straße die Stadtverwaltung der Stadt Goslar untergebracht. Eine kleine Tafel unter dem Straßenschild weist auf die Entstehung des Namens hin.


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