Goslar. Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk hat am vergangenen Donnerstagabend den symbolischen Schlüssel für die neuen Fahrzeuge und Gerätschaften zur Hochwasserbekämpfung an Stadtbrandmeister Christian Hellmeier übergeben. So die Stadt Goslar in einer Pressemitteilung.
Nach dem verheerenden Hochwasser von 2017 hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Stadtbrandmeister, seinen Vertretern und den Ortsfeuerwehren ein Hochwasserkonzept für den Bevölkerungsschutz erarbeitet. Die Politik hat insgesamt eine Million Euro verteilt auf vier Jahre bereitgestellt. Neben der Vorhaltung von Sandsäcken stünden die Beschaffung von Fahrzeugen und Gerätschaften im Fokus des Konzeptes. Die Lagerung sollte in einem zentralen Hochwasserlager erfolgen. Diese Fahrzeuge und Gerätschaften übergab Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk am Donnerstagabend an Stadtbrandmeister Christian Hellmeier – im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Ratspolitik, der beteiligten Unternehmen und Mitgliedern des Stadtkommandos.
„Das Hochwasser 2017 war für Goslar eine ernste Krise, die wir perfekt bewältigt haben“, sagte der Oberbürgermeister. „Trotzdem haben wir danach gemeinsam überlegt, wie wir das Warnsystem und den Bevölkerungsschutz in solchen Lagen noch verbessern können.“ Der Personalbereich im zuständigen Fachdienst der Stadtverwaltung sei verstärkt, die Entwicklung eines Frühwarnsystems auf Basis künstlicher Intelligenz angestoßen und die Ausstattung der Feuerwehr verbessert worden. „Und dazu sind wir heute hier“, so Junk. Stadtbrandmeister Christian Hellmeier freute sich über die Tatsache, dass die Erarbeitung des Hochwasserkonzeptes zu keinerlei Streichungen führte. „Alles kann umgesetzt werden.“
Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk (von links) überreicht Stadtbrandmeister Christian Hellmeier den symbolischen Schlüssel. Mit ihnen freuen sich die stellvertretenden Stadtbrandmeister Jürgen Koch und Frank Slotta. Foto: Stadt Goslar
2000 gefüllte Sandsäcke liegen Parat
Auf rund 400 Quadratmetern werden in der Hochwasserhalle in Vienenburg mobile Hochwasserschutzdämme, eine Sandsackfüllmaschine, Sandsäcke, Pumpen, Feldbetten, Wathosen und mehr gelagert. Die Betreuung der Hochwasserhalle obliegt neben den hauptamtlichen Gerätewarten dem Fachzug Logistik der Feuerwehr. Hier sind die Feuerwehren Lengde und Weddingen federführend. 2000 bereits gefüllte Sandsäcke erlauben im Bedarfsfall einen schnellen Einsatz. Weitere 10.000 Sandsäcke sind ungefüllt eingelagert. Mit der beschafften Sandsackfüllmaschine ist die Befüllung von 1400 Sandsäcke innerhalb einer Stunde möglich. Für ihren Transport wurde ein Gerätewagen beschafft. Das Fahrzeug könne nicht nur für den Transport bei Hochwasser oder Starkregenereignissen eingesetzt werden, es sei darüber hinaus für die Einsatzstellenhygiene vorgesehen. Hierfür wurde eine gesonderte Ausstattung beschafft, um eine Kontaminationsverschleppung von der Einsatzstelle zum Feuerwehrhaus und in den privaten Bereich der Einsatzkräfte zu vermeiden.
Multifunktional - Der Teleskoplader konnte schon im Winter helfen
Daneben wurde ein Teleskoplader beschafft. Er verfügt über eine Sandschaufel, eine Palettengabel, einen Kranhaken und einen Arbeitskorb. Dadurch ist der Einsatzzweck vielseitig möglich. Bereits bei den Schneefällen im Februar konnten Rettungswagen freigeschleppt und Patienten mit einer Korbtrage am Kranhaken aus nicht zugänglichen Straßen für den Rettungsdienst transportiert werden.
Stand jetzt stehen der Feuerwehr 800 laufende Meter der mobilen Hochwasserschutzdämme zur Verfügung. Das System kann nicht nur bei Hochwasser, sondern auch zur Rückhaltung von kontaminiertem Löschwasser eingesetzt werden. „Mit der Beschaffung der Beaver-Dämme und der Sandsackfüllmaschine werden personelle Ressourcen besser einsetzbar“, erläuterte Christian Hellmeier und merkte an, dass zur Frühwarnung der Bevölkerung alle Sirenen im Stadtgebiet auf die neuen Warntöne mit dem auf- und abschwellenden Warnton und der Entwarnung umgerüstet werden konnten. Der Anschaffungswert für die Fahrzeuge und Geräte liegt bei insgesamt 582.000 Euro.
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